Am 24. April ehrte die Vorstandsvorsitzende der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, Anne Zachow, das Projekt „Artenreiche Säume und Raine“ als Projekt des Monats April. 500 Euro erhält das landesweite Projekt, dass unter der Regie des Vereines biolog auch auf dem Hof des Landwirtes und Bürgermeisters Detert Brummer-Bange in Ankum umgesetzt wurde. In der Ehrung wurden die Aktualität des Projektes und die positive Zusammenarbeit zwischen den örtlichen Partnern aus Naturschutz und Landwirtschaft hervorgehoben.
Die Mitstreiter von Biolog e.V. haben über zwei Jahre niedersächsische Landwirte dahingehend beraten, auf ihren Flächen wieder mehr und großzügigere Ackerrandstreifen zuzulassen. Die Randstreifen erfüllen vielfältige Funktionen. Sie dienen als Überwinterungsquartier für wirbellose Tiere, sind Vogelbrutplatz und bieten allerlei Arten Nahrung. Auch Bienen profitieren von diesen nahrungsreichen Strukturen. Monostrukturell bewirtschaftete Flächen und ein fehlendes Nahrungsangebot nach der Blüte von Raps & Co hingegen schwächen ihre Bestände.
Mit viel Engagement haben sich die Vereinsmitglieder dafür eingesetzt, dass diese Bedeutung wieder bekannt wird und Landwirte bereit sind, die bewirtschaftete Fläche zu verkleinern bzw. nicht allzu dicht an die überwiegend aus Stauden bestehende Saumvegetation heranzurücken. Vor dem Hintergrund sinkender Lebensmittelpreise und dem auf dem Markt herrschenden Druck ist das keine leichte Aufgabe, die viel Beratung, Überzeugungskraft und Öffentlichkeitsarbeit erfordert. Diese Maßnahmen unterstützte die Stiftung mit mehr als 50.000 €.
Mit diesem Geld wurden auch auf den Flächen der Familie Brummer-Bange Säume eingerichtet. Dazu wurden Teile aus der Nutzung genommen, was nur mit der nötigen Überzeugung möglich ist. Herr Brummer-Bange gibt sie in dieser Form wider: „Durch die Pflege und Neuanlage artenreicher Feldsäume möchten wir als Demo-Betrieb im Ökologischen Landbau aufzeigen, welcher Schatz an Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft verloren zu gehen droht. Durch öffentlichkeitswirksame Aktionen, z.B. mit Schulklassen, möchten wir unseren Kindern das Potential unserer Feldflur nahe bringen und sie für dessen Schutzwürdigkeit sensibilisieren.“
Nicht nur Bioland zertifizierte Landwirte nahmen an den Beratungen teil, sondern auch konventionell wirtschaftende. Damit zeichnet sich das Projekt als nachahmungsfähig aus, denn solcherlei Maßnahmen können vielerorts umgesetzt werden. Mit derlei Maßnahmen kann also eine Antwort auf das aktuell beobachtete Bienensterben gegeben werden.
Da sich die Erträge vieler Nutzpflanzen analog zur Bienenpopulation verhalten, ist eine Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft, wie sie in Ankum stattfand, zukunftsweisend und ggfs. von existenzieller Bedeutung für uns alle.
Die Ehrung als Projekt des Monats wird durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung monatlich ausgesprochen. Durch die Würdigung der nachhaltigen Etablierung langfristiger Ziele im Naturschutz soll zur Nachahmung angeregt werden.

(v. links:) Harald Gabriel (Geschäftsführer Bioland Landesverband Nds./ Bremen), Anne Zachow (Vorstandsvorsitzende NBU), Detert Brummer-Bange (Bioland-Landwirt und Bürgermeister Ankum), Albert Haake, (1.Vorsitzender biolog e.V.), Dr. Horst Baier (Bürgermeister Samtgemeinde Bersenbrück), Holger Fuchs-Bodde-Gottwald (Berufsimker aus Badbergen), Prof. Katrin Kiehl (FH Osnabrück), Veronika Heiringhoff Campos (Mitarbeiterin biolog e.V.), Andreas Huber, (Mitglied biolog e.V.)