Beispielprojekte

Liebe Antragstellerinnen und Antragsteller,

auf dieser Seite erhalten Sie eine kleine Übersicht von Beispielprojekten für den Förderbereich Denkmalpflege, die wir Ihnen gerne vorstellen möchten. Die Beispielprojekte sollen zeigen, welche Projektideen die Stiftung fördert und auf welche Qualitätskriterien die Stiftung besonderen Wert legt. Einige der Beispiele beinhalten mehrere förderfähige Kriterien und Maßnahmen. Die Stiftung fördert aber ebenso gerne kleine Projekte, die sich auf eine Maßnahme beschränken. Hier zählt vor allem Qualität statt Quantität. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Ihr Projekt nicht alle Aspekte (zu hundert Prozent) erfüllt. Ihr Projekt sollte im Rahmen Ihrer Möglichkeiten gestaltet sein, sodass eine erfolgreiche Umsetzung gewährleistet ist.

Bitte bedenken Sie auch, dass die aufgeführten Projekte nur eine Auswahl darstellen und keinesfalls abschließend sind. Sie dürfen immer gerne mit neuen Ideen an die Stiftung herantreten. Zu beachten sind im Vorfeld natürlich unsere Förderrichtlinie und die dazugehörigen Anlagen. Um die Förderfähigkeit Ihrer Projektidee zu prüfen, dürfen Sie gerne vorab eine Anfrage (info@bingo-umweltstiftung.de) stellen. Weitere Anregungen für Projektideen finden Sie auch in unseren Jahresberichten.

Neue Fenster für das Waisenstift Varel

Gesamtkosten: 110.044,19 Euro

Bewilligte Fördersumme: 30.000,- Euro

Projektlaufzeit: 01.12.2021 – 30.04.2023

Die Kinder- und Jugendeinrichtung Waisenstift Varel befindet sich in einem U-förmigen Bau mit zwei Geschossen, dessen Aufbau in Deutschland einzigartig ist. Das zum Baudenkmal von nationalem Rang erklärte Gebäude wurde 1671 als Backsteinbau unter holländischer Einflussnahme im Übergangsstil von Renaissance zu Barock gebaut.

Fotos: Waisenstift Varel

Um den historischen Charakter und die imposante Fassade des Waisenstifts zu bewahren, sind regelmäßige Renovierungsarbeiten notwendig. Nach der Generalsanierung von 1996 bis 2000 sowie weiteren Renovierungen 2013 und 2019 wurden nun die Fenster, Gauben und Dachüberstände unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten erneuert. Dafür wurden unter anderem defekte Scheiben ausgebaut und je nach Befund Restaurierungs- oder Strukturglaser mit Leinölkitt fachgerecht eingesetzt. Im Anschluss erhielten alle Innen- und Außenfenster einen frischen Anstrich.

Durch die Maßnahmen wird eine Verbesserung des baulichen Zustandes erreicht, was zur Sicherung eines Denkmals und somit des kulturellen Erbes beiträgt.

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte die Renovierung von Außentüren und Fenstern, einschließlich Material, Maler- und Tischlerarbeiten.

Ausblick von ganz oben: Sanierung des Borkumer Leuchtturms

Gesamtkosten: 1.084.092,85 Euro

Bewilligte Fördersumme: 50.000,- Euro

Projektlaufzeit: 01.01.2024 – 31.12.2025

Der alte Borkumer Leuchtturm, ein bedeutendes Wahrzeichen der Insel, hat seit seiner Errichtung im Jahr 1576 bereits verschiedene Funktionen erfüllt. Ursprünglich als Landmarke konzipiert, wurde der etwa 43 Meter hohe Backsteinturm ab 1817 bis zu einem Brand im Jahr 1879, der den Innenausbau zerstörte, als Leuchtturm genutzt. Während des Zweiten Weltkrieges erfuhr er eine militärische Nutzung und wurde entsprechend umgebaut. Seit 2014 ist der Leuchtturm aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Fotos: Heimatverein der Insel Borkum e. V.

Um der Öffentlichkeit das geschichtsträchtige Bauwerk wieder zugänglich zu machen, hat der Heimatverein der Insel Borkum e. V. eine umfassende Sanierung geplant. Die Maßnahmen umfassen unter anderem Restaurierungsarbeiten am Innen- und Außenmauerwerk sowie die Beseitigung von Schäden im Inneren des Turms. Zudem sollen die Elektroinstallationen dem Stand der Technik angepasst und eine Blitzschutz- und Brandmeldeanlage installiert werden.

Zukünftig können dann geführte Gruppen wieder den Blick von der Aussichtsplattform über die Landschaft und Natur der Insel und des Wattenmeers genießen.

Das Projekt trägt zum Erhalt eines Denkmales bei und fördert das Erleben von Natur und Kulturlandschaft.

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert anteilig die Elektro-, Blitzschutz- und Brandmeldeanlage.

International bekannte Orgelbaukunst in Aurich Lamberti

Gesamtkosten: 235.786,60 Euro

Bewilligte Fördersumme NBU: 17.000,- Euro

Projektlaufzeit: 01.07.2021 – 01.07.2023

Die Orgel der ev.-luth. Kirchengemeinde Aurich-Lamberti stammt von der bekannten Firma Ahrend und Brunzema, die sich beim Instrumentenbau an den Prinzipien traditioneller Orgelbaukunst orientiert. Die Orgeln dieses Herstellers werden deshalb generell als Denkmalorgeln eingestuft und ihrer Erhaltung kommt besondere Bedeutung zu. Trotz des grundsätzlichen Förderausschlusses von Orgeln entschied sich die Stiftung, bei diesem Musikinstrument aufgrund der historischen Relevanz, die Sanierung zu unterstützen.

Fotos: KG Aurich-Lamberti

Um das ursprüngliche Klangerlebnis wiederherzustellen, wurde die Orgel grundlegend gereinigt, anschließend wurden die Pedal-Zungen ersetzt und ein drittes Manualwerk eingebaut. Dieses war schon beim Bau der Orgel geplant, wurde damals aber aus Kostengründen nicht verwirklicht.

Das Projekt trägt zum Erhalt eines Denkmals und zur Sicherung kulturellen Erbes bei.

Bei diesem Projekt förderte die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung anteilig den Austausch der Pedal-Zungen, um die Klangerzeugung zu verbessern.

Restaurierung der Stühr-Mühle

Gesamtkosten: 289.918,75 Euro

Bewilligte Fördersumme NBU: 8.000,- Euro

Projektlaufzeit: 04.04.2022 – 31.03.2024

Die Mühle aus dem Jahre 1878 prägt neben zwei weiteren Galerieholländerwindmühlen das Ortsbild in Martfeld im Landkreis Diepholz. Nach Beschädigung durch Beschuss im Jahr 1945 wurden die Flügel abgenommen und ein Motorantrieb für den Mahlvorgang genutzt.

Fotos: Martin Tolksdorf, Architekt

Zum Zeitpunkt der Antragstellung wurde die Mühle bereits seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt, Ziel der Freunde der Stühr-Mühle e. V. war es deshalb, den drohenden Verfall zu verhindern. Der Mühlentorso – als sichtbares Zeugnis der geschichtlichen Entwicklung des Ortes – sollte als Gebäude erhalten bleiben und wird nun für kulturelle Veranstaltungen genutzt.

Das Projekt trägt zur Erhaltung historischer Bauwerke bei und sichert das regionaltypische Erscheinungsbild der mühlenreichen Samtgemeinde.

Die Niedersächsische Bingo Umweltstiftung förderte in diesem Projekt anteilig die Restaurierung der Mühle.

Expressionismus in Worpswede – das Kaffee Worpswede im Hoetger-Ensemble

Gesamtkosten: 1.363.749,83 Euro

Bewilligte Fördersumme NBU: 50.000,- Euro

Projektlaufzeit: 03.01.2022 – 31.12.2024

Das „Kaffee Worpswede“ gehört zum sogenannten Hoetger-Ensemble, welches aus Café, Museum, Logierhaus und Außenanlage besteht. Bernhard Hoetger, ein Bildhauer, Maler, Architekt und Kunsthandwerker des Expressionismus, schuf mit dem Kaffee Worpswede und den angrenzenden Bauten ein Gesamtkunstwerk, bei dem er nicht nur die Gebäudehülle, sondern auch die Inneneinrichtung entwarf und nach seinen Vorstellungen verwirklichte. Das Hoetger-Ensemble stellt heute eine zentrale touristische Attraktion des international bekannten „Künstlerdorfes Worpswede“ dar.

Die ungewöhnliche Architektur zählt zu einem der wichtigsten heute noch erhaltenen expressionistischen Beispielbauten in Norddeutschland. Der Grund- und Ursprungsgedanke des Erbauers war, mehrere Funktionen und Lebensbereiche miteinander zu verknüpfen.

Fotos: Kulturstiftung Landkreis Osterholz

Mit Unterstützung der Stiftung konnte die Kulturstiftung Landkreis Osterholz die Restaurierung des Cafés vorantreiben sowie die Verbindung zwischen dem Ausstellungsbereich, der „Großen Kunstschau“, und dem „Kaffee Worpswede“ wiederherstellen. Auf diesem Wege wird das gelungene Zusammenspiel der in den 1920er-Jahren festgelegten Funktionen wie „Baudenkmal“, „Architektonische Kunst“, „Kunstmuseum“ und „Ort des Verweilens“ gesichert.

Im Zuge des Projekts wurde ein historisches Bauwerk mit seinen Ausstellungs- sowie Veranstaltungsräumlichkeiten erhalten und instandgesetzt.

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung unterstützte das Projekt anteilig bei der Sanierung von Innenräumen und Außenhülle.

Sanierung der historischen Hofanlage Haake im Museumsdorf Cloppenburg

Gesamtkosten: 80.861,- Euro

Bewilligte Fördersumme NBU: 20.000 ,- Euro

Projektlaufzeit: 08.03.2019 – 31.12.2021

Zwischen 1950 und 1964 wurde die Speicherremise der Hofanlage Haake in das Museumsdorf Cloppenburg versetzt. Das Gebäude wies erhebliche Schäden auf, die eine umfängliche Grundsanierung erforderlich machten, die im Rahmen des Projekts denkmalgerecht erfolgte.

Der Antragsteller, das Museumsdorf Cloppenburg, erneuerte das Reetdach einschließlich des Heidefirsts und ließ das Fachwerk innen und außen ausbessern. Auch die Fenster, Holztore sowie der Lehmputz wurden in diesem Zuge überarbeitet.

Fotos: Museumsdorf Cloppenburg

Das vor 1792 in Fachwerk als Wandständerbau konstruierte reetgedecktes Kombinationsgebäude – mit Getreidespeicher, Wagenunterstellplatz und Werkstatt – repräsentiert ein wesentliches Nebengebäude eines Bauernhofes gehobener Größe und zählt zu den zentralen Baulichkeiten des Museums. Gleichzeitig veranschaulicht das Gebäude selbst den Einsatz naturnaher Baumaterialien. Durch die Sanierung vermittelt das Gebäude als niedrigschwelliges museales Medium den jährlich 280.000 Interessierten vorindustrielle Wohn-, Arbeits- und Lebensverhältnisse, v.a. was die Ernährung oder den Ressourcenverbrauch betrifft.

Die Speicherremise zählt zur Hofanlage Haake, deren Haupthaus und Brauspeicher ebenfalls bereits dank der Unterstützung der Stiftung saniert werden konnten.

Mit der Förderung unterstützte die Stiftung den Erhalt historischer Bauwerke. Die Ausstellung auf der historischen Hofanlage dient dabei auch der Vermittlung eines nachhaltigen Umgangs mit der Natur und der Ressourcenschonung.

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte die anteiligen Sachkosten der Grundsanierung.

Historische Friedhöfe mit Seefahrer-Tradition

Gesamtkosten: 44.500,- Euro

Bewilligte Fördersumme NBU: 29.500,- Euro

Projektlaufzeit: 08.03.2019 – 31.12.2021

Die Geschichte der Gemeinde Moormerland ist eng mit der Seefahrt verbunden, gegen Ende des 19. Jahrhunderts erlebte sie eine marine Blütezeit wie auch andere Regionen Ostfrieslands. Auf diese Seefahrertradition verweisen die zahlreichen Grabsteine, die auf den beiden historischen Friedhöfen Warsingsfehn West und Hookswieke erhalten sind. Beide werden seit vielen Jahren nicht mehr genutzt und befinden sich im Gemeindebesitz. Unter den Grabmalen befinden sich viele kunstvoll gestaltete für Kapitäne. Mit dem Niedergang der Segelschifffahrt ab Beginn des 20. Jahrhunderts geriet dieser Aspekt der Geschichte Ostfrieslands und damit die historische Bedeutung der Gräber zunehmend in Vergessenheit. Um die beeindruckenden Zeugnisse dieser besonderen Epoche zu erhalten, wurden Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt.

Fotos: Gemeinde Moormerland

Ziel war es, den öffentlichen Zugang zu den Denkmälern sicherzustellen und damit dem öffentlichen Interesse an der Geschichte Moormerlands Rechnung zu tragen.

Im Projekt wurden die Denkmäler restauriert sowie die Friedhöfe unter denkmalschutzrechtlichen Vorgaben wiederhergestellt, um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Das Projekt wurde von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung anteilig bei den Restaurierungsarbeiten unterstützt.

Dinosauriern auf der Spur in Obernkirchen

Gesamtkosten: 61.133,- Euro

Bewilligte Fördersumme NBU: 29.000,- Euro

Projektlaufzeit: 01.03.2019 – 31.12.2022

Auf dem Gelände eines Sandsteinbruches in Obernkirchen wurden 2007 und 2008 auf zwei Sohlen unterkreidezeitliche Fährten entdeckt, die von Dinosauriern der Gruppen Iguanodon und Troodontidae stammen. Bereits 2010 wurden die Fährten der Iguanodon für Besucher und Besucherinnen erschlossen. Neben den ca. 140 Mio. Jahre alten Troodontidae-Spuren werden unter dem anstehenden Gestein weitere Spuren vermutet, die unter wissenschaftlicher Begleitung freigelegt und erforscht werden.

Fotos: Landkreis Schaumburg

Ziel des Projekts des Landkreises Schaumburg war es, aufgrund der Spuren Rückschlüsse auf das Verhalten, den Bewegungsablauf und die Köperhaltung der Sichelklauendinosaurier-Gruppe Troodontidae zu ziehen.

Auch wenn diese Fährten noch nicht als eingetragenes Denkmal gelten, ist es absehbar, dass sie als „Denkmal der Erdgeschichte“ zeitnah Aufnahme in das niedersächsische Verzeichnis finden. Aufgrund der besonderen internationalen Bedeutung der Troodontidae-Spuren wurde deshalb eine Ausnahme von der grundsätzlichen Förderpraxis der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gemacht. Die Förderung dient der Erforschung, der Sicherung und dem Erhalt von baulichen Anlagen(teilen) im oder auf dem Erdreich, die einer akuten Gefährdung ausgesetzt sind, da der Steinbruch noch aktiv genutzt wird.

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung unterstützte anteilig die Freilegung der Fährten.

Ostfriesische Wohnkultur

Gesamtkosten: 168.800,- Euro

Bewilligte Fördersumme NBU: 20.000,- Euro

Projektlaufzeit: 01.09.2021 – 31.12.2023

Das ehemals in Leer als Wohnhaus erbaute und heute als Heimatmuseum genutzte Gebäude aus dem 19. Jahrhundert prägt das Stadtbild. Ein Schwerpunkt des Museums, das als älteste lokalgeschichtliche Einrichtung in Ostfriesland gilt, ist die Geschichte der ostfriesischen Wohnkultur. Um das regional-geschichtliche Erbe langfristig präsentieren zu können, ist die Sanierung der stark renovierungsbedürftigen Fassade nötig. Neben den geplanten Mauerarbeiten, die dem Erhalt der originalen Bausubstanz dienen, muss auch ein ungeeigneter Fassadenanstrich, der Risse und Blasen gebildet hat, wieder entfernt und ersetzt werden. Außerdem soll durch das Einsetzen neuer Fenster, die sich an den historischen Originalen orientieren, der ursprüngliche Charakter des Gebäudes wiederhergestellt werden.

Foto: Heimatverein Leer e. V.

Das Vorhaben des Heimatvereins Leer e. V. hat zum Ziel, die Originalfassade soweit wie möglich zu rekonstruieren und den stadtbildprägenden Charakter des Gebäudes zu erhalten.

Die Wiederherstellung der historischen Fassade im Projekt stellt eine denkmalgerechte Maßnahme zur Erhaltung der lokaltypischen Bauweise dar.

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert im Projekt anteilig die Kosten für die Tischlerarbeiten bei der Fassadensanierung.

Hausfront HML 2017 vor der Sanierung (©-Tonndorf-Architekten-Foto-Ejnar-Tonndorf)

Entschlammung der Burggräben an der Burg Dinklage

Gesamtkosten: 59.333,- Euro

Bewilligte Fördersumme NBU: 20.000,- Euro

Projektlaufzeit: 01.08.2020 – 30.11.2020

Burg Dinklage ist eine heute noch bewohnte Burganlage, deren Anfänge bis ins 14. Jahrhundert zurückgehen. Da es den damaligen Erbauern, der Familie von Dinklage, verboten war, eine durch Mauern befestigte Burg zu errichten, haben sie die damaligen Burgen mit Wassergräben umgeben. Die heute noch erhaltenen Gebäude, die als Hauptburg oder Dietrichsburg bezeichnet wird, sind von zwei Wassergräben (Gräften) umgeben. Der Überlieferung nach ist die Burg zum Teil auf Eichenpfählen gegründet, so dass ein gleichbleibender Wasserstand zum Erhalt der Burg zwingend erforderlich ist. Durch Laubeinlagerungen und weitere Verschmutzungen waren die Gräften stel-lenweise stark verschlammt. Der Verein St. Hildegard-Schwesternschaft e. V. der Benediktinerinnenabtei Burg Dinklage hat daher das Projekt „Entschlammung der Burggräben an der Burg Dinklage“ gestartet. Die Instandsetzung der Gräftenanlage ist Bestandteil eines umfassenden Sanierungskonzepts für die gesamte Burganlage. So wurde u. a. bereits das Mühlengebäude der Burg saniert.

Fotos: St. Hildegard-Schwesternschaft e. V.

Ziel des Projektes war in erster Linie die Entschlammung und Reinigung der Gewässer, um die ökologische Qualität zu verbessern. Somit sollte ein artgerechter Lebensraum für Fische und andere Tiere wie zum Beispiel den Kammmolch erhalten bleiben und der Wasserverbrauch reduziert werden.

Das Projekt verbindet die Förderbereiche Denkmalpflege und Naturschutz. Die Entschlammung der Gräften der Burg Dinklage dient sowohl dem Erhalt der historischen Wassergräben als auch der Burggebäude selber, da für die Gründung aus Eichenpfählen ein gleichbleibender Wasserstand notwendig ist. Das Gesamtensemble der mittlerweile als Abtei genutzten und dadurch immer noch bewohnten Burganlage konnte somit erhalten bleiben und sowohl von den Bewohnern als auch von Besuchern erlebt werden. Weiterhin kommt dem Projekt eine ökologische Bedeutung zu. Die Gräften bieten durch die Entschlammung einen potentiellen Lebensraum für die auf dem Burggelände in diversen Kleingewässern nachgewiesene Kammmolch-Population.

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte im Projekt anteilig die Sachkosten für die Entschlammung der Burggräben.

Reetdachsanierung des Treppenspeichers auf dem Hof Wulfsberg im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide

Gesamtkosten: 7.193,- Euro

Bewilligte Fördersumme NBU: 5.000,- Euro

Projektlaufzeit: 15.06.2018 – 30.11.2018

Der unter Denkmalschutz stehende Treppenspeicher auf dem Hof Wulfsberg bei Niederhaverbeck wurde 1750 errichtet und 1970 an seinen heutigen Standort versetzt. Der Hof mit seinem Haupthaus, dem früheren Heidschnuckenstall und dem Treppenspeicher dient der VNP-Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide als Anschauungsobjekt für die frühere Lebens- und Arbeitsweise der Heidebauern. Da das Reet des Treppenspeichers mit der Zeit dünn und abgängig geworden ist, musste das mit Reet eingedeckte Gebäude ein neues Dach erhalten. Die westliche Reetdachfläche und der First mussten dabei komplett erneuert werden, die östliche Reetdachfläche wurde nachgestopft und –gebunden. Zuvor wurden die nahe am Gebäude aufgewachsenen Gehölze entfernt. Diese haben das Reetdach in der Vergangenheit beschattet und die für das Trocknen des Daches notwendige Besonnung verhindert. Der Speicher steht zusammen mit den weiteren Gebäuden des Hofes als Gruppe (Ensemble) unter Denkmalschutz.

Fotos: VNP-Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide

Mit der Reetdachsanierung des Treppenspeichers, als ein Teil des Ensembles, sollte daher die langfristige Erhaltung der Hofanlage gesichert werden.

Die Bedeutung des Treppenspeichers sowie der weiteren Gebäude des Hofs sind ein wertvolles Zeugnis einer Kulturgeschichte bzw. einer Landschaftsnutzung, die dazu beigetragen hat, das Landschaftsbild der Lüneburger Heide maßgeblich zu gestalten. Auch heute noch wird der Speicher vom Antragsteller als Wirtschaftsgebäude für die Heidepflege bzw. -bewirtschaftung, entsprechend der historischen Nutzung, verwendet.

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte im Projekt die Sachkosten für die Sanierung des Reetdaches.

Wiederherstellung des historischen Gartens Tammen und des Gartens zum Steinhaus in Bunderhee

Gesamtkosten: 512.427,- Euro

Bewilligte Fördersumme NBU: 22.000,- Euro

Projektlaufzeit: 01.10.2018 – 31.12.2019

Mit dem Projekt „Wiederherstellung des historischen Gartens Tammen und des Gartens zum Steinhaus in Bunderhee“ hat der Regionalverband Ostfriesiche Landschaft der parkartigen Gartenanlage mit ihren geschwungenen Wegen wieder zu neuem Glanz verholfen. Der Garten wurde um 1900 von dem niederländischen Gartenarchitekten Jan Vroom Senior um das historische Gulfhaus des Hofes im Stil des „Slingertuin“ erstellt, einer Variante des englischen Landschaftsgartens, die insbesondere in der niederländischen Provinz Groningen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr populär war. Die Gemeinde Bunde grenzt direkt an die Provinz Groningen. Parkanlagen dieser Art (insbesondere in Deutschland) existieren kaum noch, weshalb dem Gelände ein erheblicher denkmalpflegerischer Wert zukommt. Das Steinhaus Bunderhee wurde bereits 2010/2011 saniert und restauriert. Im Inneren können Besucher die Baugeschichte und die mittelalterliche Lebenswelt der oberen Schichten in Ostfriesland erfahren. Durch Veranstaltungen und Führungen besuchen jährlich 1000 Besucher das Haus.

Fotos: Regionalverband Ostfriesische Landschaft

Ziel des Projektes war es, die Gärten für die Öffentlichkeit nutz- und erlebbar zu machen – sowohl für Gäste des gastronomischen Betriebes im Gulfhaus Tammen als auch für Besucher des Steinhauses Bunderhee. Auch der heimischen Bevölkerung sowie lokalen Vereinen sollen die Gebäude und die Gärten für Veranstaltungen offenstehen.

Mit dem Projekt wurde ein besonderer historischer Garten aus der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert wiederhergestellt. Der ursprünglich als Slingertuin angelegte Garten besitzt aufgrund der räumlichen Nähe des Grundstücks zu der niederländischen Provinz Groningen, wo diese Gartenform damals populär war, und der Tatsache, dass sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden nicht mehr viele Gartenanlagen dieser Art erhalten geblieben sind, eine besondere Bedeutung. Ebenso ist die Einbindung sowie die Umgestaltung nach historischen Vorbildern des Gartens des bedeutenden Steinhauses Bunderhee lobenswert.

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte im Projekt anteilig die Kosten für die Planung und Umsetzung der Gartenanlage.