Beispielprojekte
Liebe Antragstellerinnen und Antragsteller,
auf dieser Seite erhalten Sie eine kleine Übersicht von Beispielprojekten für den Förderbereich Entwicklungszusammenarbeit, die wir Ihnen gerne vorstellen möchten. Die Beispielprojekte sollen zeigen, welche Projektideen die Stiftung fördert und auf welche Qualitätskriterien die Stiftung besonderen Wert legt. Einige der Beispiele beinhalten mehrere förderfähige Kriterien und Maßnahmen. Die Stiftung fördert aber ebenso gerne kleine Projekte, die sich auf eine Maßnahme beschränken. Hier zählt vor allem Qualität statt Quantität. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Ihr Projekt nicht alle Aspekte (zu hundert Prozent) erfüllt. Ihr Projekt sollte im Rahmen Ihrer Möglichkeiten gestaltet sein, sodass eine erfolgreiche Umsetzung gewährleistet ist.
Bitte bedenken Sie auch, dass die aufgeführten Projekte nur eine Auswahl darstellen und keinesfalls abschließend sind. Sie dürfen immer gerne mit neuen Ideen an die Stiftung herantreten. Zu beachten sind im Vorfeld natürlich unsere Förderrichtlinie und die dazugehörigen Anlagen. Um die Förderfähigkeit Ihrer Projektidee zu prüfen, dürfen Sie gerne vorab eine Anfrage (info@bingo-umweltstiftung.de) stellen. Weitere Anregungen für Projektideen finden Sie auch in unseren Jahresberichten.
Eine Baumschule für Zalewa
Gesamtkosten: : 2.997,- Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 2.390,- Euro
Projektlaufzeit: 03.07.2023 – 31.01.2024
Der 2010 gegründete Verein FACE e. V. und sein gleichnamiger Südpartner FACE Malawi etablierten einen nachhaltigen Bildungscampus in Zalewa, Malawi. Neben der Ausbildung von Schülern und Schülerinnen werden in der Bildungsstätte auch andere Zielgruppen qualifiziert, insbesondere die ländliche Bevölkerung zu verschiedenen Aspekten des Gartenbaus und der Landwirtschaft.
Fotos: Face e. V.
Im Rahmen des von der Stiftung geförderten Projektes wurde auf dem Ausbildungsgelände eine Baumschule gegründet, die heimische Strauch- und Baumarten in zwei Gewächshäusern vermehrt. Das übergeordnete Ziel ist die Wiederaufforstung von Brachflächen in Zalewa sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung für die ökologische Bedeutung und den Nutzen von Bäumen.
Face e. V. trägt mit seinem Projekt der Erhaltung natürlicher Ressourcen und der Artenvielfalt sowie der Ernährungssicherung Rechnung, führt Maßnahmen zum Klimaschutz durch und betreibt erfolgreich Umweltbildung.
Die Förderung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung beinhaltete die beiden Gewächshäuser.
Förderung der Vorschulbildung in Uganda
Gesamtkosten: : 28.000,- Euro im ersten Projekt; 25.000,- Euro im zweiten Projekt
Bewilligte Fördersumme NBU: 10.000,- Euro im ersten Projekt; 20.000,- Euro im zweiten Projekt
Projektlaufzeit: 10.05.2023 – 30.04.2024
Der Verein Kuyamba – Kinderhilfe Uganda e. V. widmet sich in seiner Arbeit den herausfordernden Rahmenbedingungen für Schulen in Uganda. Oftmals sind die Bildungseinrichtungen unzureichend ausgebaut und werden der großen Zahl schulpflichtiger Kinder und Jugendlicher nicht gerecht. Eine mangelhafte oder ganz fehlende Vorschulbildung bedeutet für zahlreiche Kinder, dass sie die offizielle Amtssprache Englisch vor dem Schuleintritt nicht beherrschen. Diese Kinder starten ihre Schullaufbahn dann mit einem Defizit, das in der Regel nicht mehr aufholbar ist und den weiteren Bildungsweg massiv beeinträchtigt.
Fotos: Kuyamba e. V.
Deshalb errichtete Kuyamba in der Projektregion ein Gebäude mit zwei Lernräumen sowie Sanitäranlagen, das unter der Woche bis zu 50 Kindern als Kindergarten dient. Nachmittags und an den Wochenenden werden die Räume für praktische und theoretische Weiterbildungen und Qualifizierungen zu den Themen Hygiene, Gesundheit, Garten- und Pflanzenbau genutzt.
Im Folgeprojekt wurde die bisherige provisorische Behelfsküche, bestehend aus einem Verschlag mit Feuerstelle, durch ein Gebäude mit einer sicheren Kochstelle sowie einem Vorratsraum ersetzt. Dadurch erhalten sowohl die Kinder als auch die Workshop-Teilnehmerinnen eine ausgewogene Mahlzeit, deren Zubereitung nun deutlich hygienischer und für die Köchinnen sicherer ist.
Die Maßnahmen von Kuyamba e. V. tragen zu einer allgemeinen Verbesserung des Lebensstandards in ländlichen Räumen bei, die angebotenen Schulungen helfen, die lokale Ernährungssicherheit zu stärken.
Von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung wurden die anteiligen Kosten für die Bauten sowie die Ausstattung übernommen.
Lebenswichtiger Küstenschutz in Honduras
Gesamtkosten: : 36.980,- Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 29.100,- Euro
Projektlaufzeit: 24.06.2022 – 31.07.2023
Mangroven mit ihrer Salztoleranz kommen im Gezeitenbereich tropischer und subtropischer Küsten vor. Die dort herrschenden extremen Bedingungen führen in intakten Mangrovenwäldern zu einem produktiven Zusammenspiel hoch spezialisierter Tier- und Pflanzenarten – sie liefern der lokalen Bevölkerung eine wichtige Einnahmequelle und dienen der Befestigung von Küstenlinien. Die Bewohner des Projektgebiets in Honduras sind von extremer Armut betroffen, ihre Haupteinnahmequelle sind Fische und Garnelen, deren Bestand von intakten Mangrovenbeständen abhängig ist. Allerdings werden die Mangroven der Region zunehmend durch internationale Konzerne, die Landwirtschaft sowie die Zunahme von Klimaextremen bedroht.
Fotos: Gesellschaft zur Förderung von Solidarität und Partnerschaft e. V.
Deshalb entwickelte die Gesellschaft zur Förderung von Solidarität und Partnerschaft e. V. gemeinsam mit der honduranischen Partnerorganisation CODDEFFAGOLF neben konkreten Schutzmaßnahmen eine wirksame Kommunikationsstrategie, um über die Hintergründe, die drohenden Abhängigkeiten und Auswirkungen aufmerksam zu machen. Ziel war es, mit Hilfe von Bildung, Umweltprobleme zu erläutern und nachvollziehbare und konstruktive Lösungsvorschläge anzubieten.
Der seit Jahren erfolgreich in der Region etablierte und anerkannte Südpartner setzte dabei v.a. auf die Professionalisierung seiner Medien- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Vernetzung mit Partnern aus Zivilgesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft.
Das Projekt bezog die lokale Bevölkerung aktiv in den Schutz der natürlichen Ressourcen sowie der Artenvielfalt ein und leistete damit einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen, zur Ernährungssicherung sowie zum Klimaschutz.
Bei diesem Projekt förderte die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung die Kosten für die technische Ausstattung sowie die Qualifizierung des Südpartners.
Schul- und Waisenhäuser in Uganda
Gesamtkosten (von drei Projekten): : 112.203,32 Euro
Bewilligte Fördersumme NBU (insgesamt): 95.5000,- Euro
Projektlaufzeit (insgesamt): 01.05.2021 -01.06.2023
Uganda zählt zu den ärmsten Ländern der Welt, die Lebenserwartung liegt aufgrund von AIDS und Säuglingssterblichkeit deutlich unter der seiner östlichen Nachbarländer. Im gesamten Land sind Mängel im Gesundheitssystem, in der Versorgung mit Nahrungsmitteln sowie in der Bereitstellung adäquater und ausreichender Bildungseinrichtungen zu sehen – Defizite, die durch das starke Bevölkerungswachstum weiter verschärft werden.
Als Ausweg aus der Armut hat der Freundeskreis Christliche Sozialarbeit in Uganda e. V. eine gute Grundausbildung unter angemessenen Rahmenbedingungen identifiziert, von der bevorzugt Mädchen profitieren. Alle drei von der Bingo-Umweltstiftung geförderten Projekte liegen an den kaum erschlossenen und schwer zugänglichen Berghängen des Mount Elgon im Osten Ugandas.
Fotos: Freundeskreis Christliche Sozialarbeit in Uganda e. V.
Zwei Projekte beinhalteten die Erweiterung der provisorischen und aus allen Nähten platzenden Schulgebäude um weitere Klassenräume, Büros, Sanitäranlagen und Küchen. Dadurch konnte die Lernatmosphäre für die sehr hohe Anzahl an Schülern und Schülerinnen deutlich verbessert werden. Im Rahmen des dritten Projektes wurde eine Unterkunft für Waisen neben einer bestehenden Schule errichtet, um Kindern ohne Eltern ein liebevoll betreutes Umfeld mit regelmäßigen Mahlzeiten zu bieten.
Der Südpartner des Antragstellers, das Butiru Christian College, hat bereits mehr als 50 Schulprojekte – sowohl den Neubau als auch die Renovierung und Erweiterung – erfolgreich begleitet.
Die Projekte tragen durch ihre praktischen Maßnahmen in einem Land des Globalen Südens zur Verbesserung des Lebensstandards in ländlichen Räumen bei und fördern in besonderer Weise Mädchen und Frauen.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte anteilig die Errichtung der Gebäude sowie deren Ausstattung.
Eine virtuelle Reise nach Kenia
Gesamtkosten: 4.400,- Euro im ersten Projekt; 5.500,- Euro im zweiten Projekt
Bewilligte Fördersumme NBU: 3.000,- Euro im ersten Projekt; 4.400 Euro im zweiten Projekt
Projektlaufzeit: 02.10.2018 – 31.10.2019; 15.08.2019 – 31.12.2019
Der Verein Wasser für Kenia e. V. ist seit Jahren in Kenia aktiv. Durch diese zwei Projekte ermöglichte er Schülerinnen und Schülern des 11. Jahrgangs mit Hilfe von insgesamt 25 Virtual-Reality-Brillen eine „virtuelle Reise“ in die Projektregionen mit simulierten Vor-Ort-Begegnungen. Der mit spezieller Technik gedrehte Film stellte verschiedene Projekte des Vereins vor, die eine nachhaltige Wasserversorgung an kenianischen Schulen zum Ziel hatten. Der Einsatz der VR-Brillen ermöglicht eine 360°-Sicht, sodass junge Menschen in Niedersachsen einen realistischen und lebendigen Einblick in die Lebensbedingungen vor Ort erhielten, was eine klassische Filmvorführung nicht leisten kann.
Die Brillen und Begleitmaterialien können von Schulen kostenlos ausgeliehen werden, im Rahmen von Lehrerfortbildungen wird die Einbindung in den Lehrplan sowie die Nutzung der Technik vermittelt.
Fotos: Wasser für Kenia e. V.
Im Rahmen des Projekts erhielt die Zielgruppe der Jugendlichen einen realistischen Einblick in die Projekte der Entwicklungszusammenarbeit des Vereins. Aufgrund seiner langjährigen Aktivitäten im Globalen Süden wurden mit Hilfe der VR-Brillen die Förderschwerpunkte der Stiftung Ernährungssicherheit sowie Erhalt der natürlichen Ressourcen und Artenvielfalt, Verbesserung des Lebensstandards in ländlichen Räumen und Klimaschutz und Energie vermittelt.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte die Anschaffung der 25 Virtual-Reality-Brillen.
Weltwechsel Niedersachsen: Gemeinsam Welt gestalten!
Gesamtkosten: 175.010,- Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 98.400,- Euro
Projektlaufzeit: 01.07.2019 – 30.06.2021
Die vom Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen (VEN) e. V. im November 2020 durchgeführte Veranstaltungsreihe „Niedersächsische Entwicklungspolitische Bildungs- und Informationstage (NepolBIT)“ thematisierte im Rahmen von 38 niedersachsenweiten Bildungs- und Informationsveranstaltungen die 17 Sustainable Development Goals (SDGs). Gemeinsames Agieren von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele essentiell, weshalb die Veranstaltungen und vielfältigen Formate (wie Filmvorführungen., Lesungen, Dialogwerkstätten und Workshops) offen für verschiedene Zielgruppen waren. Ziel war es, Entscheidern, Verantwortungsträgern und Ehrenamtlichen Handlungskompetenzen zu vermitteln, um über die besuchte Veranstaltung hinaus im eigenen Umfeld entwicklungspolitische Prozesse vorantreiben zu können. Die Veranstaltungen fanden dezentral statt und wurden von lokalen Akteuren geplant, sodass ein starker regionaler Bezug gegeben war.
Fotos: Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen (VEN) e. V.
Mit dem Projekt wurden die SDGs sowohl der breiten Öffentlichkeit als auch Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung nähergebracht. Die Teilnehmer wurden motiviert, sich aktiv an der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele zu beteiligen, indem konkrete Handlungsoptionen aufgezeigt wurden. Dabei wurden Ehrenamtliche der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit qualifiziert und die Vernetzung unter zivilgesellschaftlichen Akteuren verbessert.
In diesem Projekt förderte die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung die anteiligen Sach- sowie Personalkosten.
Langfristige Sicherung der Ernährungsgrundlage
Gesamtkosten: 11.840,- Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 10.000,- Euro
Projektlaufzeit: 24.06.2021 – 01.03.2022
Nicaragua liegt im sogenannten „mittelamerikanischen Trockenkorridor“, wo immer häufiger die v.a. für die Aussaat wichtige „erste kleine Regenzeit“ von April bis Juni ausfällt, sich aber auch unkontrollierbare Starkwetterereignisse häufen. Amistad con Nicaragua e. V. ist in der Projektregion im Westen des Landes aktiv, die stark vom Klimawandel betroffen ist. Das setzt arme Kleinbauern massiv unter Druck, da sie ihre Weidetiere oft nicht mit ausreichend Futter versorgen können. Auf der Ausbildungsfinca des Südpartners, einem landwirtschaftlichen Demonstrationsbetrieb, werden deshalb landwirtschaftliche Weiterbildungen angeboten und Anbauflächen erlauben Landlosen für ihren eigenen Lebensunterhalt zu sorgen.
Auf zwei Flächen der Finca wurden im Rahmen des Projekts verschiedene regionale Futtergräser angebaut und den Kleinbauern frisch oder getrocknet zur Verfügung gestellt. Damit soll verhindert werden, dass die, in der Kooperative organisierten Kleinbauern in Trockenzeiten ihre Tiere schlachten müssen, was einen immensen wirtschaftlichen Schaden bedeutet. Ziel des Projekts war es, durch die Qualifizierungen und die Demonstration nachhaltiger Landwirtschaft auf der Modell-Finca die lokalen Kleinbauern zu stärken und ihnen ein Auskommen zu sichern.
Fotos: Amistad con Nicaragua e. V.
Das Projekt hatte die Sicherung der Lebensgrundlagen vor Ort zum Inhalt, es etablierte gemeinschaftliche Strukturen, sodass Kleinbauern durch Subsistenzwirtschaft das eigene Überleben sowie das ihrer Familien sichern können. Dies führt auf langer Sicht zu einer Verbesserung der Lebensstandards im ländlichen Raum der Region.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte in diesem Projekt die Sachkosten für die Vorbereitung der Flächen, die Anschaffung benötigter Werkzeuge sowie die Personalkosten für die Fortbildungen und die Projektkoordination.
Ernährungssouveränität und sozioökonomische Resilienz zur Anpassung an den Klimwandel in Malawi
Gesamtkosten: 39.350,- Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 29.900,- Euro
Projektlaufzeit: 15.12.2019 – 31.12.2020
Die Youth for Sustainable Development Germany e. V. (YSDG) hat gemeinsam mit der gleichnamigen malawischen Nichtregierungsorganisation (YSDM) Kleinbauern in ländlichen Regionen Malawis dabei unterstützt, ihre Ernährungssouveränität und sozioökonomische Resilienz vor dem Hintergrund des Klimawandels zu verbessern. Im Rahmen von zwei Vorgängerprojekten wurden fünf Modellgemeinden ausgewählt und Kleinbauern dahingehend geschult, wie Anbaumethoden optimiert werden können und welche Nutzpflanzen dafür in Frage kommen. In jeder Gemeinde wurden lokale Koordinatoren benannt, die mitverantwortlich für die Umsetzung, Vernetzung und Multiplikation sind. Auf dieser Grundlage wurde die Züchtung und Haltung von Ziegen eingeführt. Zudem wurden Kooperativen gegründet, um den Marktzugang der Kleinbauern zu verbessern, deren Verhandlungspositionen zu stärken und Möglichkeiten für weitere Aktivitäten zur finanziellen Absicherung zu schaffen. Dafür erfolgte eine Schulung der Akteure im Rahmen verschiedener Workshops. Die Gemeinden wurden dabei kontinuierlich durch YSDM begleitet und unterstützt. Auch der Austausch zwischen den Gemeindeakteuren wurde durch regelmäßige Treffen gewährleistet. Neben der Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt in Malawi wurde auch in Niedersachsen über das Projekt berichtet und Veranstaltungen zu den Themen Klimagerechtigkeit, Ernährung und Klima-Aktivismus durchgeführt.
Fotos: Youth for Sustainable Development Germany e. V.
Ziel des Projektes war es, in Malawi fünf Gemeinden dabei zu unterstützen, ihre Ernährungssouveränität und sozio-ökonomische Resilienz in Bezug auf den Klimawandel in der Landwirtschaft zu verbessern.
Das Projekt konnte nachhaltig die Ernährungssicherheit im Projektgebiet stärken und somit eine Verbesserung des Lebensstandards in ländlichen Räumen bewirken. Die Durchführung von Workshops und der Austausch über Netzwerke konnten theoretisches und praktisches Wissen vermitteln. Durch die begleitende Qualifizierung der Dorfbevölkerung, an der min. 50 % Frauen teilgenommen haben, wurde zudem die soziale und wirtschaftliche Emanzipation gestärkt. Durch die Projektmaßnahmen erlangten die Kleinbauern ein Bewusstsein für Aktivitäten und Prozesse, die die Umwelt beeinflussen und verstehen, welche Maßnahmen sie unternehmen können, um schädliche Einflüsse zu reduzieren, eine intakte Umwelt wiederherzustellen und die Nahrungsmittelproduktion zu verbessern. Eine Anpassung an den Klimawandel und Nachhaltigkeit sind somit gegeben.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte im Projekt die Sachkosten für die Hochbeete, die Gartengeräte und das Pflanzenmaterial sowie die Personalkosten für die Projektleitung.
Bambalouma-Schulbau und Beitrag zur Grund- und Fortbildung der Dorfbevölkerung
Gesamtkosten: 426.792,- Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 64.000,- Euro
Projektlaufzeit: 12.04.2019 – 31.12.2020
Der Verein Nachhaltig gegen Hunger – Contre la faim e. V. hat mit seinem Vorhaben die sechsjährige Grundschulbildung für mind. 600 Schülerinnen und Schüler im Dorf Bambalouma verbessert: Einerseits wurde die stark renovierungsbedürftige staatliche Schule, die für sechs Klassen ausgerichtet ist, renoviert. Zudem wurde aufgrund der hohen Nachfrage ein Neubau errichtet, der weitere sechs Klassenräume und einfache Lehrerunterkünfte bietet. Dies soll dazu beitragen, dass zukünftig maximal 50 Kinder in adäquat ausgestatteten Klassenräumen beschult werden können. Daneben wurde in der neuen Anlage ein Kindergarten mit einer Vorschule für mind. 90 Kinder integriert. Die Schule erhielt zudem einen gemauerten Brunnen, eine der Schulkapazität entsprechende Stromversorgung mit Photovoltaikanlage und Notstromgenerator, Sanitäranlagen, eine Kantine mit einem Gemüsegarten, um ca. 300 Personen zu versorgen, Verwaltungsräume sowie Außenflächen für sportliche Aktivitäten bzw. Pausenzeiten. Flankiert wurden diese baulichen Maßnahme von einer Bildungskampagne für die Dorfgemeinschaft zu den Themen Hygiene, Abfallvermeidung und -bewirtschaftung, Wassernutzung sowie Gartenbau. Die Gemeinde wurde über professionell qualifizierte Multiplikatoren, die aus der Mitte der Dorfgemeinschaft stammen, nachhaltig geschult.
Fotos: Verein Nachhaltig gegen Hunger – Contre la faim e. V.
Ziel des Projektes war es, einen Beitrag zur Verbesserung des dörflichen Lebens und der Grundbildung als integrierter Bestandteil und Voraussetzung für eine nachhaltige ländliche Entwicklung in dem Projektgebiet zu leisten.
Durch die Maßnahmen wurde nachhaltig die Ernährungssicherheit und Verbesserung des Lebensstandards in ländlichen Räumen durch Bildung gefördert. Mit dem Ausbau der staatlichen Schule können weitere Kinder des Dorfes eine Grundausbildung erhalten. Im Projekt war zudem eine begleitende Qualifizierung der Dorfbevölkerung vorgesehen, sodass 20 Multiplikatoren ausgebildet wurden, von denen 50 % Frauen waren, wodurch die wirtschaftliche Emanzipation gestärkt wurde.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte im Projekt anteilig die Sachkosten für den Schulneubau, die PV-Anlage, den Generator sowie die Fortbildungen.
GloboCut – Medienkoffer für Nachhaltigkeit und Globales Lernen
Gesamtkosten: 124.530,- Euro im ersten Projekt; 107.608,- Euro im zweiten Projekt
Bewilligte Fördersumme NBU: 38.700,- Euro im ersten Projekt; 18.400,- Euro im zweiten Projekt
Projektlaufzeit: 01.04.2017 – 31.12.2019; 01.01.2020 – 31.12.2022
Der Verein Gespa (Gesellschaft zur Förderung von Solidarität und Partnerschaft e. V. ) hat mit dem Projekt „GloboCut – Medienkoffer Globales Lernen“ ein Bildungs- und Medienangebot für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an Schulen und außer-schulischen Bildungseinrichtungen entwickelt. Das Angebot greift die Medienaffinität dieser Zielgruppe auf und verknüpft es mit dem Thema des Globalen Lernens. Den Zielgruppen wird als Grundlage ein multimedialer Medienkoffer zur Verfügung gestellt, der didaktisch geeignete Ton-, Bild-, Filmaufnahmen, begleitende Informationstexte und einen pädagogischen Leitfaden beinhaltet. Bilder und Sachinformationen auf Roll-ups und Postern ergänzen das Angebot. Das angebotene Themenspektrum wird die globale Bedeutung des Schutzes der natürlichen Lebensbedingungen, die Einhaltung der Menschenrechte und die Bekämpfung der Armut abdecken. Innerhalb des thematischen Rahmens formulieren die Schüler und Schülerinnen ihr eigenes Thema und beginnen mit der Umsetzung und Gestaltung von Filmbeiträgen. Die partizipativ gestalteten Filmbeiträge werden im Rahmen von Kinoveranstaltungen, öffentlichen Events an der Schule oder an anderen Bildungseinrichtungen veröffentlicht und zur Diskussion gestellt. Zudem übernehmen die Schüler Aufgaben bei der Organisation und Durchführung der Veranstaltungen. Der Medienkoffer wurde in einem zweiten Projekt weiterentwickelt, indem Erfahrungen und Erlebnisse aus aktuellen Klimaschutzprojekten eingebunden wurden.
Fotos: Gespa e. V.
Das im Medienkoffer zur Verfügung gestellte authentische Film-, Bild- und Tonmaterial soll es Schülern und Studenten erleichtern, komplexe und entwicklungspolitisch relevante Fragestellungen zu erfassen und zu bearbeiten und sich individuell mit Nachhaltigkeitsthemen auseinanderzusetzen. Perspektivisch soll sich im Laufe des Projektes, aus der Empathie für Menschen in Ländern des Globalen Südens, eine stärkere Teilnahme junger Menschen am gesellschaftlichen Diskurs entwickeln. Außerdem soll bei der Zielgruppe die Gestaltungs- und Medienkompetenz gefördert werden.
Mit dem Projekt wird entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit ermöglicht. Es findet eine Verknüpfung konkreter Südprojekte mit Bildungsarbeit im Norden statt. Das gewählte digitale Format ist zudem auf die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen angepasst und gibt ihnen die Möglichkeit, audio-visuelle Beiträge aktiv zu gestalten, sich mit den Ergebnissen zu identifizieren und sie über die eigenen sozialen Netzwerke zu kommunizieren. Mit Abschluss des Projektes erfolgt eine Auswertung, die auch die Qualität der Filmbeiträge und die Rückmeldungen der befragten Teilnehmer über Fragebögen und Einzelinterviews mit einbezieht.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte im Projekt anteilig die Sachkosten (u. a. für die Bildungsmaterialien) sowie Personalkosten für die Projektleitung.
Filmreihe Kino Global
Gesamtkosten: 3.450,- Euro im ersten Projekt; 1.160,- Euro im zweiten Projekt
Bewilligte Fördersumme NBU: 1.800,- Euro im ersten Projekt; 1.000,- Euro im zweiten Projekt
Projektlaufzeit: 01.08.2019 – 21.12.2020; 18.01.2021 – 30.06.2021
Das Ev.-luth. Missionswerk Niedersachsen startete das Projekt „Filmreihe Kino Global“. Die Filmreihe ist ein niedrigschwelliges Angebot für Jugendliche und Erwachsene, die sich für andere Kulturen, interkulturelles Leben und globale Fragen und Zusammenhänge interessieren. Neben Filmvorführungen in einem kleinen lokalen Kino in Hannover wurden auch Online-Kinoabende angeboten, die sich großer Beliebtheit erfreuten, da sie vom eigenen Wohnzimmer aus verfolgt werden konnten. Die Filme behandelten z. B. die Themen „Klimawandel“, „Globale Wirtschaft“ oder „Gesundheit und Gerechtigkeit“. Nach der Vorführung regten externe Referenten das Publikum zu Nachgesprächen an und gaben Raum, das Gesehene und Gehörte gemeinsam mit anderen zu reflektieren. Aktuelle Informationen und Einschätzungen der Referenten ergänzten die Filmvorführungen. Nach einer ersten erfolgreichen Durchführung der Filmreihe wurde ein weiterer Durchlauf gestartet.
Foto und Handzettel: Ev.-luth. Missionswerk Niedersachsen
Ziel des Projektes war es, durch das Medium Film in unbekannte Lebenswelten einzutauchen, sich mit den gezeigten Fragestellungen auseinanderzusetzen, sich in einem globalen System zu verorten und eigene Positionen zu beziehen. Neben dem in Dokumentarfilmen üblichen Blick von außen auf ein Land und seine Themen, eröffneten v.a. die von lokalen Akteuren gedrehten Spielfilme neue Perspektiven.
Durch das Projekt wurde entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit ermöglicht. Begleitend kamen authentische Stimmen aus dem Partnerland zu Wort, um Hintergrundinformationen zu vermitteln. Durch die Online-Veranstaltungen wurde zudem ein breites Publikum erreicht.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte im Projekt die Gebühren für die Nutzung des Kinos und der Filme.