Beispielprojekte
Liebe Antragstellerinnen und Antragsteller,
auf dieser Seite erhalten Sie eine kleine Übersicht von Beispielprojekten für den Förderbereich Umwelt- und Naturschutz, die wir Ihnen gerne vorstellen möchten. Die Beispielprojekte sollen zeigen, welche Projektideen die Stiftung fördert und auf welche Qualitätskriterien die Stiftung besonderen Wert legt. Einige der Beispiele beinhalten mehrere förderfähige Kriterien und Maßnahmen. Die Stiftung fördert aber ebenso gerne kleine Projekte, die sich auf eine Maßnahme beschränken. Hier zählt vor allem Qualität statt Quantität. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Ihr Projekt nicht alle Aspekte (zu hundert Prozent) erfüllt. Ihr Projekt sollte im Rahmen Ihrer Möglichkeiten gestaltet sein, sodass eine erfolgreiche Umsetzung gewährleistet ist.
Bitte bedenken Sie auch, dass die aufgeführten Projekte nur eine Auswahl darstellen und keinesfalls abschließend sind. Sie dürfen immer gerne mit neuen Ideen an die Stiftung herantreten. Zu beachten sind im Vorfeld natürlich unsere Förderrichtlinie und die dazugehörigen Anlagen. Um die Förderfähigkeit Ihrer Projektidee zu prüfen, dürfen Sie gerne vorab eine Anfrage (info@bingo-umweltstiftung.de) stellen.
Weitere Anregungen für Projektideen finden Sie auch in den Auszeichnungen zum „Projekt des Monats“ der letzten Jahre und in unseren Jahresberichten. Suchen Sie Anregungen für die Gestaltung kleinerer Umweltbildungsprojekte? Dann schauen Sie sich gerne in den Beispielprojekten unseres Jubiläumsprojektes „NATURbegeistert“ um.
Ein Heim für den Wiedehopf
Gesamtkosten: 3.000 €
Bewilligte Fördersumme: 3.000 €
Projektlaufzeit: 01.06.2023 – 29.02.2024
Mit der Ernennung zum Vogel des Jahres 2022 rückte der Wiedehopf verstärkt in den Fokus. In Niedersachsen zählt er zu den stark gefährdeten Arten und galt zeitweise sogar als ausgestorben. Mittlerweile gibt es in Niedersachsen ca. 35 Brutpaare. Ein Grund für die geringe Anzahl des Vogels ist das zu geringe Angebot sicherer Nistmöglichkeiten, denn er nutzt hierfür beispielsweise Torfsoden, die durch das Umstapeln während der Brutzeit zu einer tödlichen Falle werden können.
Fotos: Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer
Seit 2019 leben Wiedehopfe im Arbeitsbereich der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer. Die noch kleine Population ist 2022 auf drei Brutpaare angewachsen, die in von der ÖSSM angebrachten Spezialnistkästen brüteten und 2023 19 Jungvögel aufzogen.
Um den Bestand des Wiedehopfs weiter zu fördern, hat die Schutzstation mit Hilfe der Förderung in Höhe von 3.000 Euro 30 weitere Nistkästen ausgebracht. So wird eine Besiedlung von Flächen ermöglicht, auf denen zwar eine gute Nahrungsgrundlage vorhanden ist, aber keine geeigneten natürlichen Brutmöglichkeiten.
Die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer e.V. betreibt mit diesem Projekt praktischen Naturschutz und sichert so den Erhalt einer Art.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte die Beschaffung Nisthilfen.
Naturnaher Gewässerumbau an der Leine
Gesamtkosten: 32.411,86 Euro
Bewilligte Fördersumme: 11.500,- Euro
Projektlaufzeit: 01.05.2023 – 31.12.2024
Die Leine bildet eine Süd-Nord-Achse durch Niedersachsen und verbindet Fließgewässer unterschiedlichen Typs aus den naturräumlichen Regionen des Harzes, des Weser- und Leineberglandes, der Börden sowie des Weser-Aller-Flachlandes.
Im Bereich von Koldingen hat die Leine erhebliche Veränderungen erfahren, wobei sich v.a. der Uferverbau mit Steinschüttungen ökologisch nachteilig auswirkt.
Fotos: Gewässer- und Landschaftspflegeverband Mittlere Leine (GLV 52)
Der Gewässer- und Landschaftspflegeverband Mittlere Leine (GLV 52) strebte daher für zwei Planungsabschnitte der Leine, die nordöstlich und östlich von Koldingen liegen, eine Strukturverbesserung der Ufer und der Sohle an. Einerseits wurde dafür die eigendynamische Gewässerentwicklung durch den Rückbau der Uferbefestigung initiiert und zum anderen Strömungslenker aus Steinen und Holz eingebaut. In den Strömungslenkern wurde das aus der Uferböschung ausgebaute Steinmaterial zusammen mit Baumstämmen direkt wiederverwendet. Diese Maßnahmen sollen der Entwicklung neuer Strukturen dienen und Lebensraum für eine Vielzahl von Arten schaffen.
Das Projekt trägt zu einer naturnahen Entwicklung der Leine sowie der Erhaltung und Förderung der Biodiversität durch Erhöhung der Struktur- und Lebensraumvielfalt bei.
Alle Baumaßnahmen wurden anteilig von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert.
50.000 Eichen für die Biotopvernetzung von Moorheiden
Gesamtkosten: 218.160,- Euro
Bewilligte Fördersumme: 92.100,- Euro
Projektlaufzeit: 26.09.2023 – 31.05.2026
Die Naturschutzstiftung Heidekreis engagiert sich bereits seit 2009 für den Schutz und die Erhaltung der Moorheiden. Diese stellen einen der artenreichsten Lebensräume Niedersachsens dar, in dem viele Tier- und Pflanzenarten selten gewordene Offenlandhabitate vorfinden. Zugleich fungiert das Moor als einer der effektivsten Kohlenstoffspeicher.
In dem Schutzgebiet „Riensheide“ existieren in mehreren Teilbereichen offene Moorheiden, die jedoch aktuell von standortfremden, wasserzehrenden und stark beschattenden Fichten-, Kiefern- und Douglasienwäldern umgeben sind. So war bisher eine Biotopvernetzung und Artenwanderung erschwert.
Fotos: Naturschutzstiftung Heidekreis
Dieses Problem geht die Naturschutzstiftung Heidekreis nun an. Die dunklen Wirtschaftswälder sollen auf einer Fläche von 35 ha in lichte Eichenwälder mit naturnahen Waldrändern umgebaut werden. Dafür werden nach Entnahme der Nadelbäume Stiel- und Traubeneichen gepflanzt, insgesamt sollen 50.000 Bäume auf der Fläche verteilt werden. Unterstützt wird dieses Vorhaben von Grundschulklassen aus Neuenkirchen, die an acht Pflanztagen unter umweltpädagogischer Begleitung mithelfen.
Das Projekt trägt zum Erhalt der Moorfläche und zur Herstellung eines Biotopverbunds bei. Darüber hinaus profitieren die Grundschulkinder von dem Umweltbildungsangebot und erleben die Natur.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte die Beschaffung der Stiel- und Traubeneichen sowie das Honorar der umweltpädagogischen Begleitung.
Lerngartennetzwerk Hannover
Gesamtkosten: 297.598 ,- Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 187.100,- Euro
Projektlaufzeit: 07.02.2022 – 31.03.2025
Aufbauend auf den Erfahrungen aus den Projekten „Universum Kleingarten“ und „Gartenkosmonauten“ des BUND Region Hannover entwickelte der Landesverband der Deutschen Schreberjugend die Idee eines hannoverschen Lerngartennetzwerks, um mit einer Reihe von Akteuren Kleingartenpatenschaften für Kitakinder stadtweit und langfristig zu etablieren. Kinder erhalten dadurch ganzjährigen Zugang zu einem Kleingarten, lernen die Gartenabläufe während der vier Jahreszeiten kennen und werden in alle Arbeiten praktisch eingebunden.
Kooperationspartner sind neben den Kindergärten und den Kleingartenvereinen der BUND Region Hannover, das Schulbiologiezentrum Hannover sowie die Landeshauptstadt. Aus dem Projekt werden in ganz Hannover sieben Kleingartenpatenschaften hervorgehen, die langfristig bestehen bleiben sollen.
Fotos: Dt. Schreberjugend e. V.
Für die Nutzung der Gärten wurden neben einem pädagogischen Konzept auch Handouts, Aushänge und Info-Tafeln für die Umsetzung der verschiedenen Projektbausteine erstellt. Einer dreht sich z.B. um Wildbienen und ihre Ansprüche, denen durch die richtige Pflanzenwahl oder das Bereitstellen von Nisthilfen Rechnung getragen wird. Jährlich stattfindende Netzwerktreffen, z.B. zur Einstimmung auf die Gartensaison, zur Vorstellung geeigneter Gartenprojekte, zum Ideenaustausch oder zur Auszeichnung langjähriger Kleingartenpatenschaften, stärken das aktive Miteinander. Der regelmäßige Austausch fördert den Wissenstransfer und der Besuch der verschiedenen Projektgärten gibt Anregungen für die eigene Gartenarbeit, die vor allem durch die Kinder und ihre Betreuerinnen, aber auch Eltern und Mitglieder der Vereine, geleistet wird.
Der Niedersächsische Landesverband der Deutschen Schreberjugend setzt mit diesem Projekt Maßnahmen zum praktischen Naturschutz um, schafft Grüne Inseln im Siedlungsraum und fördert Umweltbildung und Naturerlebnisse vor allem für Kinder und Jugendliche.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte im Rahmen des Projekts die Etablierung der Patenschaften sowie die Ausarbeitung eines pädagogischen Konzepts.
Falterfreu(n)de: Vielfalt im Vorgarten
Gesamtkosten: 21.687,75,- Euro im ersten Projekt; 71.003,- Euro im zweiten Projekt
Bewilligte Fördersumme NBU: 16.300,- Euro im ersten Projekt; 29.800,- Euro im zweiten Projekt
Projektlaufzeit: 19.12.2018 – 31.03.2021; 17.02.2021 – 31.03.2023
Das Ökowerk Emden rief in Kooperation mit der Stadt Emden das Projekt für mehr Vielfalt im Vorgarten ins Leben. Ziel war es, die Bürger und Bürgerinnen über die negativen ökologischen Auswirkungen von Schottergärten aufzuklären. Gleichzeitig sollte aber auch Lust darauf gemacht werden, den eigenen (Vor-)Garten vielfältiger und lebendiger zu gestalten. Denn gerade für die große Gruppe der Insekten, die auf Blütenpflanzen, Altholz oder offene Sand- und Erdflächen angewiesen sind, ist ein alarmierender Rückgang zu verzeichnen. Dies ist auch der zunehmenden Versiegelung oder naturfernen Gestaltung von privaten Grünflächen geschuldet.
Fotos: Emder Bürgerstiftung
Die in den beiden Teilprojekten durchgeführten Maßnahmen waren vielfältig: So boten Mustergärten im Emdener Stadtzentrum und auf dem Gelände des Ökowerks Inspiration für abwechslungsreiche Bepflanzungen, Aktionstage widmeten sich ganz dem Thema Artenvielfalt im Siedlungsbereich und eine Broschüre gibt seitdem hilfreiche Tipps für den eigenen Garten. Bundesweit beachtetes Highlight war ein Wettbewerb, bei dem aus allen Bewerbungen die zehn Schottergärten mit dem größten Aufwertungspotenzial ausgewählt und durch das Ökowerk insektenfreundlich umgestaltet wurden.
Der Projektträger Emder Bürgerstiftung – Regionales Umweltzentrum Ökowerk Zentrum trägt mit dem Vorhaben zur ökologischen Aufwertung für die heimische Insektenvielfalt bei, schafft grüne Inseln im Siedlungsraum und fördert öffentlichkeitswirksame Umweltbildung zum Thema Biodiversität vor der eigenen Haustür.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte in beiden Projekten anteilig die Personal- und Sachkosten für Öffentlichkeitsarbeit, Bildungsmodule, Aktionstage, Musterbeete und Insektennisthilfen.
Da piept´s wohl
Gesamtkosten: 10.000,- Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 4.500,- Euro
Projektlaufzeit: 13.05.2022 – 01.10.2023
Im Kindergarten der kath. Kirchengemeinde St. Michael Stavern sind die Kinder heimischen Vogelarten ganz nahe: Dank der Kameras in den Nistkästen für Singvögel, Schleiereulen und Steinkäuze sind sie bei Nestbau, Brut und Schlüpfen der Jungvögel live dabei, ohne die Tiere zu stören. Die Aufnahmen der nachtaktiven Schleiereule werden außerdem aufgezeichnet, damit die Kinder während der Kita-Öffnungszeiten das Geschehen mitverfolgen können.
Fotos: Kath. KG St. Michael Stavern
Die Aufnahmen bzw. die Übertragung bietet Lernanlässe für Umweltbildung in der Kita, die auch von der lokalen NABU-Gruppe begleitet wird. Die Ehrenamtlichen unterstützten auch bei der Wahl der Standorte sowie beim Aufhängen der Nistkästen, um den Ansprüchen der verschiedenen Vogelarten gerecht zu werden.
Die Kath. Kirchengemeinde St. Michael Stavern fördert mit dem Projekt den Naturschutz, bietet praktische Umweltbildung an und legt damit die Basis für das Verständnis ökologischer Abläufe.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte die Nisthilfen samt benötigter technischer Ausstattung.
Flotte Käfer
Gesamtkosten: 35.055,48 Euro im ersten Projekt; 51.648,- Euro im zweiten Projekt
Bewilligte Fördersumme NBU: 23.000,- Euro im ersten Projekt; 36.100,- Euro im zweiten Projekt
Projektlaufzeit: 01.07.2021 – 15.10.2022; 19.06.2023 – 30.06.2026
Käfer sind die artenreichste und individuenstärkste Gruppe der Insekten, die ebenfalls massiv vom Artenverlust betroffen ist. In der öffentlichen Wahrnehmung werden sie aber häufig kaum beachtet oder wenig geschätzt, dabei übernehmen auch Käfer die wichtige Bestäubung von Pflanzen, zersetzen Kot, Holz und weitere Pflanzenteile in Ökosystemen oder spielen als Nahrung für andere Tierarten eine unverzichtbare Rolle.
Der NABU Regionalverband Emsland und Grafschaft Bentheim e. V. schuf im Zuge seiner beiden Projekte Käferbiotope (wie Käfermeiler oder pollenreiche Blühflächen) für verschiedene im Emsland und in der Grafschaft Bentheim identifizierte Arten. Durch die Anlage dieser sogenannten Trittstein-Biotope wurde das Lebensraumangebot erweitert und bestehende Biotope vernetzt.
Fotos: NABU Regionalverband Emsland und Grafschaft Bentheim e. V.
Da das erste Projekt durch die COVID-19-Pandemie beeinträchtigt war, schlossen sich Freiwillige in Kleingruppen zusammen, um die gemeinsame Bestandsaufnahmen sowie die Anlage und Betreuung der Biotope zu übernehmen. Führungen und andere öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen mussten entfallen oder fanden eingeschränkt statt. In der zweiten Projektphase sollen diese nun nachgeholt werden. Außerdem wurden die während der ersten Projektphase bereits identifizierten potentiellen Projektpartner (z.B. lokale Vereine, Schulen und Kitas, die über geeignete Außenanlagen verfügen) sowie neue Standorte in die Maßnahmenplanung aufgenommen.
Das Vorhaben fördert den Schutz von Arten sowie deren Nahrungsgrundlagen durch die Vernetzung von Biotopen.
Im Rahmen des Projektes fördert die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung die anteiligen Sach-, Personal-, Fahrt- und Verwaltungskosten.
Rettung aus der Luft – Rehkitzrettung mit Drohne
Gesamtkosten: 13.834,- Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 4.550,- Euro
Projektlaufzeit: 04.03.2020 – 31.07.2020
Jedes Jahr fallen unzählige junge Wildtiere der Frühjahrsmahd zum Opfer. In erster Linie sind Rehkitze, Bodenbrüter und Junghasen betroffen. Der hohe Bewuchs sowie die Tarnung, fehlende Witterung und das instinktive in den Boden Drücken der Tiere erschweren das Auffinden. Mit dem Einsatz einer Drohne mit Wärmebildkamera kann die Arbeit der Ehrenamtlichen erleichtert und die Überlebenschancen der Tiere deutlich erhöht werden.
Fotos: Rehkitzrettung Fischerhude e. V.
Die freiwilligen Helfer und Helferinnen der Rehkitzrettung Fischerhude e. V. konnten während einer Mähsaison mehr als 100 Rehkitze vor dem Mähtod bewahren. Das Angebot, Mähflächen mit Hilfe von technischer Unterstützung frühmorgens aus der Luft abzusuchen, wurde von den landwirtschaftlichen Betrieben in der Region so gut angenommen, dass der Antragsteller auf insgesamt 600 ha im Einsatz war. Durch seine intensive Öffentlichkeitsarbeit konnte der Verein erfolgreich weitere Ehrenamtliche gewinnen, um die Einsätze im Morgengrauen auf mehrere Teams verteilen zu können.
Die Projektförderung unterstützte das Ehrenamt, das sich aktiv für den Naturschutz engagiert.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte die anteilige Anschaffung einer Vereinsdrohne samt Equipment.
Torfmoose – Klimaschützer auf Extremstandorten
Gesamtkosten: 177.890,- Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 56.000,- Euro
Projektlaufzeit: 05.02.2019 – 31.01.2023
Als hochmoorreichstes Bundesland kommt Niedersachsen besondere Verantwortung für den Schutz dieser Lebensräume zu. Neben den hochspezialisierten Lebensgemeinschaften mit zahlreichen besonders gefährdeten und schützenswerten Pflanzen- und Tierarten speichern intakte Moore auch Kohlenstoff. Aber aufgrund der einmaligen Wasserspeicherfähigkeit von Torf und des daraus resultierenden industriellen Torfabbaus zählen Moore zu den gefährdetsten Ökosystemen der Erde.
Aktuelle Untersuchungen in Niedersachsen zeigen, dass sich nach Beendigung des Torfabbaus nur sehr wenige Pflanzenarten etablieren, wenn keine spezifischen Renaturierungsmaßnahmen ergriffen werden. Deshalb verfolgte die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer e. V. im geförderten Projekt den Ansatz, gezielt Torfmoose auf den ehemaligen Abbauflächen im Naturschutzgebiet „Totes Moor“ anzusiedeln.
Fotos: Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer e. V.
Dazu wurden bult- und teppichbildende Torfmoosarten von Hand und mit Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover aus dem Naturschutzgebiet entnommen und zunächst auf Pflanztischen unter gut kontrollierbaren Bedingungen zwischenvermehrt. Die auf diesem Wege gewonnenen Torfmoose wurden dann geerntet und auf die Zielflächen ausgebracht, wo das Wachstum der an die extremen Standorte angepassten Moose regelmäßig kontrolliert wurde.
Das Projekt fiel unter den Förderschwerpunkt Moorschutz, der von der Stiftung als besonders unterstützenswert bewertet wird. Die Vermehrung der Torfmoose und ihre anschließende Ansiedlung trugen zum aktiven Naturschutz und zur Sicherung der Lebensgrundlage vieler heimischer Tier- und Pflanzenarten bei. Die Renaturierung der Moorflächen leistete außerdem einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Klimas und zur Schonung von Ressourcen.
Von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung wurden die anteiligen Sach-, Personal-, Fahrt- und Verwaltungskosten gefördert.
Der Naturnahe Schau- und Lehrgarten 2.0
Gesamtkosten: 54.420,- Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 30.000,- Euro
Projektlaufzeit: 01.05.2022 – 30.06.2023
Der Schau- und Lerngarten der BUND Kreisgruppe Nienburg konnte sich bereits erfolgreich als außerschulischer Lernort in Nienburg etablieren. Bereits 2010 wurde der Garten aufgrund seiner Umweltbildungsangebote von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung mit dem Niedersächsischen Umweltpreis ausgezeichnet. Da der Projektträger sein Angebot v. a. für jüngere Menschen noch attraktiver gestalten möchte, sollte diese Zielgruppe in diesem Nachfolgeprojekt mit neuen Ideen für das Thema Gärtnern, Ökologie sowie Arten- und Umweltschutz begeistert werden. Sie profitierten von auf sie zugeschnittenen Angeboten, die z. B. auch aktuelle Trends aufgreifen, und an einem festen Platz im Garten durchgeführt wurden. Ein überarbeiteter digitaler Auftritt sowie Kooperationen mit aktuellen Bewegungen wie Fridays for Future flankierten diese neue thematische Ausrichtung.
Fotos: BUND Kreisgruppe Nienburg
Das Vorhaben verfolgte das Ziel, junge Menschen für die Gartenaktivitäten zu gewinnen sowie das Image und die Außendarstellung des Schau- und Lerngartens zu modernisieren. Die Gewinnung neuer und jüngerer Gartennutzer soll perspektivisch helfen, den Fortbestand des Gartens durch neue Ehrenamtliche zu sichern. Die kostenlos zur Verfügung gestellten Umweltbildungsmaterialien wurden in diesem Zuge ebenfalls aktualisiert.
Das Projekt verknüpfte den Förderschwerpunkt Umweltbildung mit praktischem Naturschutz und legte den Fokus auf Kinder und Jugendliche, denen es Erlebnisse in der Natur ermöglicht. Beim gemeinsamen Gärtnern konnten Themen wie Ökologie, Klimaschutz oder die nachhaltige Produktion regionaler Lebensmittel vermittelt werden.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte in diesem Projekt neue Umweltbildungsmodule und Informationsmaterialien sowie die Personalkosten zur Projektleitung und -umsetzung.
Lecker Bachpiraten
Gesamtkosten: 2.639,- Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 2.630,- Euro
Projektlaufzeit: 27.09.2021 – 31.12.2022
An und in Fließgewässern sind unzählige Tier- und Pflanzenarten beheimatet. Für den Menschen stellen die Wasseradern eine lebensnotwendige Ressource dar, z. B. bei der Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen. Aber durch zahlreiche menschliche Eingriffe, z. B. eine Begradigung oder die Verbauung des Flusslaufs, wird ihre Fähigkeit erheblich vermindert, bei Starkregen oder Hochwasser große Wassermassen aufzunehmen und abzuführen. Der Verein Lecker Bachpiraten e. V. aus der Gemeinde Bohmte setzte sich mit tatkräftiger Unterstützung von Grundschulkindern aus der Umgebung für die Renaturierung des Leckermühlenbachs ein. Die kleinen „Bachpiraten“ wurden dabei spielerisch für den Lebensraum Bach und seine Bewohner begeistert. Sie untersuchten Flora und Fauna am und im Gewässer und entwickelten selbst Ideen für kleine Projekte, um den ökologischen Zustand des Fließgewässers zu verbessern.
Fotos: Lecker Bachpiraten e. V.
Ziel des Projekts war die Förderung eines nachhaltigen Verständnisses für den Lebensraum Bach, die kleinen Projektteilnehmer wurden für ökologische Zusammenhänge sensibilisiert und an den praktischen und lokalen Umwelt- und Naturschutz herangeführt.
Das Projekt hatte den aktiven Einbezug von Kindern zum Ziel und vermittelte den Schülerinnen und Schülern den Lebensraum Fließgewässer für lokale Flora und Fauna. Die Umweltbildungsangebote förderten das Bewusstsein für das Ökosystem und trugen zur Sensibilisierung bei, im Anschluss entwickelten die Kinder eigene Ideen für praktische Naturschutzmaßnahmen.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte im Projekt Sachmittel für die Umweltbildung sowie die Arbeitseinsätze mit den Kindern am Bach.
Ab ins Moor – mit dem Forscherbauwagen
Gesamtkosten: 9.0772,- Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 4.700,- Euro
Projektlaufzeit: 03.12.2021 – 31.03.2022
Seit Jahrzehnten mussten Moore für die Gewinnung von Torf und Land im großen Maßstab weichen. Intakte Moorstandorte sind deshalb auch in moorreichen Bundesländern wie Niedersachsen selten geworden. Dabei gelten sie als die effektivsten Kohlenstoffspeicher, denn intakte Moore binden mehr CO2 als alle Wälder der Erde. Im Emsland Moormuseum e. V. können Besucherinnen und Besucher alle Facetten dieses einmaligen Ökosystems kennenlernen. Der langfristige Schutz von noch vorhandenen Mooren wird v. a. an den Außenstandorten des Museums erlebbar, z. B. im Internationalen Naturpark Bourtanger Moor-Bargerveen mit einem vor über 15 Jahren wiedervernässten Restmoorkörper. Um zukünftig auch diese Außenstandorte stärker in die Dauerausstellung einbinden zu können, ließ das Museum einen bereits vorhandenen Bauwagen zu einem mobilen Forschungs- und Schulungsort umbauen. Dieser steht für Projektwochen, Exkursionen und praxisnahe Erkundungen zur Verfügung. Die Ausstattung für die bodenkundliche und biologische Erforschung des Moores ermöglicht außerdem langfristige Monitoring-Projekte rund um das Ökosystem Moor und seine Flora und Fauna.
Fotos: Emsland Moormuseum e. V.
Ziel des Projekts war es, das Interesse für Moore zu wecken und vor allem Kinder und Jugendliche für den Schutz dieser empfindlichen Lebensräume zu sensibilisieren. Außerdem schaffte der Projektträger mit seiner Arbeit Aufmerksamkeit für die wichtige Erhaltung und (Re-)Kultivierung von Mooren.
Das Projekt trägt zur Sicherung von Mooren und zum Schutz eines einzigartigen Lebensraums sowie von heimischen Tier- und Pflanzenarten bei. Als Schulungsort dient der Forscherbauwagen der Umweltbildung und ermöglicht Kindern und Jugendlichen Erlebnisse in der Natur. Am Beispiel von Mooren können zudem vielfältige Aspekte des Klimawandels vermittelt werden.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte im Projekt die Ausstattung des Forscherbauwagens mit Equipment für das Freilandlabor sowie Bestimmungsliteratur.
Müll im Netz – Angler und Taucher für saubere Gewässer in Niedersachsen
Gesamtkosten: 7.755,94 Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 5.250,- Euro
Projektlaufzeit: 15.08.2022 – 31.07.2023
Müll in und an Gewässern ist ein Problem in ganz Niedersachsen, das sich laut Anglerverband Niedersachsen e. V. in den letzten Jahren noch verstärkt hat. Als eine Ursache wurde die starke Nutzung von Naherholungsgebieten während der globalen COVID-19-Pandemie identifiziert.
Im Jahr 2020 beteiligte sich der Projektträger an der Initiative CATCH&CLEAN (= angeln und säubern) und rief im darauffolgenden Jahr 2021 einen ersten niedersachsenweiten CATCH&CLEAN DAY ins Leben. In Kooperation mit Angelvereinen und dem Tauchsport Landesverband Niedersachsen e.V. konnten auch vom Ufer aus nicht sichtbare Gegenstände geborgen werden, sodass insgesamt über zwei Tonnen Müll gesammelt und entsorgt werden konnten.
Fotos: Anglerverband Niedersachsen e. V.
Das Umweltschutzprojekt richtete sich auch an Jugendliche und wurde mit großem ehrenamtlichen Engagement der beteiligten Projektpartner durchgeführt. Die Aktivitäten vermittelten die Bedeutung von Gewässern als Lebensräume für verschiedene Pflanzen und Tieren und welche negativen Auswirkungen Müll an und in Gewässern hat.
Im Rahmen des Projektes förderte die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung Müll-Sammel-Pakete mit Müllzangen, Müllbeuteln und Handschuhen sowie projektbezogene Werbe- und Infomaterialien.
Säen, pflegen, ernten: Naturerlebnis und gesundes Essen von klein auf
Gesamtkosten: 55.365,- Euro im ersten Projekt; 66.760,- Euro im zweiten Projekt
Bewilligte Fördersumme NBU: 19.800,- Euro im ersten Projekt; 19.500,- Euro im zweiten Projekt
Projektlaufzeit: 01.11.2018 – 31.12.2019; 01.01.2020 – 31.12.2020
Unter dem Motto „Säen, pflegen, ernten“ initiierte die Bündnis für Naturschutz und Inklusion gGmbH in Kooperation mit dem NABU Rotenburg ein Projekt, um Kindergartenkinder an das Gärtnern heranzuführen. Hierzu wurden über 30 Kindertagesstätten je zwei Hochbeete, Geräte zur Bearbeitung und geeignetes Saatgut zur Verfügung gestellt. Die Hochbeete wurden in Kooperation mit einer allgemeinbildenden Schule im Werkunterricht gebaut. Begleitet wird das Projekt von ein bis zwei Seniorpaten, die im Rahmen von regelmäßigen Workshops im Mitmach- und Erlebnisgarten MEGa des NABU Rotenburg auf dem Hartmannshof geschult wurden. Die geschulten ehrenamtlichen Seniorpaten unterstützen die pädagogischen Mitarbeiter auch nach Ende der Projektlaufzeit dabei, die Beete anzulegen, sie zu pflegen und das Gemüse zu verarbeiten. Hierfür wurden verschiedene Umweltbildungsmaterialien zusammengestellt, die auch den Kitas mit an die Hand gegeben wurden. Nach einer erfolgreichen einjährigen Pilotphase wurde das Projekt um ein weiteres Jahr fortgeführt.
Fotos: Bündnis für Naturschutz und Inklusion gGmbH
Ziele des Projektes waren u. a., in den Kindertagesstätten das Interesse für gesunde Ernährung zu wecken, über die Vielfalt von Gemüse zu informieren, das Bewusstsein für den Wert alter, samenfester Arten zu stärken, das Wissen um den Anbau von Gemüse zu verbreiten und die Zusammenarbeit in der jeweiligen Gemeinde zwischen den Generationen zu fördern.
In dem Projekt wurde und wird durch die Seniorpaten und Ehrenamtlichen ein hohes ehrenamtliches Engagement geleistet und praktischer Naturschutz an Bildungseinrichtungen ermöglicht. Auch die im Kerncurriculum für den Sachunterricht an Grundschulen verankerten Themen „Gesundheitliche Bildung“ und das „Erkunden der Lebenswelt, betrachten, beobachten, sammeln, vergleichen, ordnen und bestimmen…“ wurden im Projekt berücksichtigt. Somit stand in dem Projekt neben dem praktischen Gärtnern, in das die Kinder aktiv mit einbezogen werden, auch die Umweltbildung im Vordergrund. Die Hochbeete, die regional in Kooperation mit und von einer Schule bezogen wurden, sowie Geräte und Materialien verbleiben langfristig in den Kitas. Eine Weiterführung des Projektes, über die Projektlaufzeit hinaus, ist somit gegeben.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte im Projekt die Sachkosten für die Hochbeete, die Gartengeräte und das Pflanzenmaterial sowie die Personalkosten für die Projektleitung.
Karoxbosteler Kultur- und Mitmachgarten
Gesamtkosten: 289.060,- Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 30.000,- Euro
Projektlaufzeit: 01.04.2019 – 01.03.2022
Auf dem Außengelände des Vereins Wassermühle Karoxbostel e. V. ist ein barrierefreier Kultur- und Mitmachgarten zur Durchführung von Umweltbildungsveranstaltungen entstanden. Das denkmalgeschützte Hof-Ensemble der Wassermühle Karoxbostel inmitten der Gemeinde Seevetal ist von einem rund 2,5 Hektar großen Grundstück umgeben. Das Gelände ist bereits durch eine kleinteilige und vielseitige Biotopstruktur gekennzeichnet und wurde mit dem Projekt noch weiter in diese Richtung entwickelt. Geplante Bestandteile des Mitmachgartens waren u. a. die Anlage eines Nutzgartens mit Schaubeeten, Obstgarten und Streuobstwiese, die Anlage von Stillgewässern, Blühstreifen, Gehölzstrukturen und Trockenmauern und die Installation eines umfangreichen Informations- und Leitsystems. Mit dem Projekt sollten Menschen jeden Alters erreicht werden, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Schaffung von Angeboten für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter lag. Das umgestaltete Außengelände soll langfristig für die Umsetzung verschiedener Umweltbildungsangebote genutzt werden. Begleitende Materialien wie Arbeitsblätter oder Quizze wurden zu den einzelnen Stationen mit Infotafeln im Garten entwickelt, die im Rahmen von Bildungsveranstaltungen eingesetzt werden.
Fotos: Wassermühle Karoxbostel e. V.
Ziel des Projektes war es u. a., dass Menschen aller Altersstufen Naturerfahrungen in der für die Region typischen Kulturlandschaft machen können. Der Mitmachgarten wurde barrierefrei gestaltet, sodass auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität das Angebot nutzen können. Besonders hat das Projekt auf die Einbindung von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter abgezielt, um ihnen nachhaltiges Lernen, die Kulturlandschaft und ihre Kulturtechniken zu vermitteln.
Mit dem Projekt wurde daher neben dem praktischen Naturschutz auch Umweltbildung und das Erleben in der Natur ermöglicht. Mit der Installation von Informationstafeln und Audioguides sowie der Erstellung von begleitenden Materialien werden langfristig Naturschutzinformationen vermittelt. Somit werden die Besucher angeregt, ihr eigenes Grundstück naturfreundlicher zu gestalten. Durch die Anlage verschiedener Biotopstrukturen und eines Nutzgartens inkl. einer Streuobstwiese wurde das Gelände ökologisch aufgewertet, die Biodiversität gefördert sowie Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen. Der Aufbau des Gartens konnte zudem teilweise direkt im Rahmen von Mitmachaktionen erfolgen, in die Schulklassen aktiv einbezogen wurden. In dem Projekt wurde ein Großteil der zahlreichen Maßnahmen in Eigenleistung durch die Vereinsmitglieder umgesetzt. Die langfristige Pflege des Außengeländes erfolgt durch Aktive des Vereins.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte im Projekt anteilig die Kosten für den Entwurf und die Herstellung des Informations- und Leitsystems.
Die Biene und der Mensch
Gesamtkosten: 15.500,- Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 11.600,- Euro
Projektlaufzeit: 01.01.2019 – 31.07.2020
Als das Moor- und Fehnmuseum Elisabethfehn (MFE) die Honigtopfsammlung des verstorbenen Imkers Johann Hinderks, der in Elisabethfehn einen Bienenlehrpfad betrieben hatte, übernahm, kam die Idee, eine Wanderausstellung über das Leben von Wild- und Honigbienen zu entwickeln. Ein Regal in Form einer Wabenformation informiert über verschiedene Themenschwerpunkte rund um die Wild- und Honigbienen. Dabei wird u. a. auf die Geschichte der Imkerei, die Gefährdung von Wildbienen, Gründe für das Bienensterben sowie praktische Tipps zur Unterstützung der Wildbienen eingegangen. Wie der Name schon beinhaltet, wandert die Ausstellung von Museum zu Museum. In den einzelnen Wabenmodulen des Regals befinden sich passend zu dem jeweiligen Themenschwerpunkt Modelle, Ton- und Videoaufnahmen sowie textliche Erläuterungen. In einem Wimmelbild zu Brut- und Nistmöglichkeiten der Bienen können dann die erlernten Kenntnisse angewendet werden. Eine Holztreppe, die an dem Regal befestigt wird, ermöglicht auch Kindern das gesamte Ausstellungsdisplay zu erkunden. Das Wabenregal ist dabei so gestaltet, dass die einzelnen Wabenmodule mit eigenen Materialien der Museen ergänzt werden können. Ein Begleitheft mit ausführlichen Informationen und einem Rätselspiel für Kinder ist dem Ausstellungsdisplay beigelegt. Die Ausstellung wurde im Rahmen eines Masterstudiengangs von Studierenden konzipiert.
Fotos: Moor- und Fehnmuseum Elisabethfehn
Ziel des Projektes war es, den Betrachtern eine Perspektive zu vermitteln, durch welche sie die Bienen in ihrem Umfeld wahrnehmen, wertschätzen und schützen können. Mit der Vermittlung von konkreten Hilfestellungen kann somit das eigene Handeln nachhaltig beeinflusst werden. Die Ausstellung liefert Informationen zu Wild- und Honigbienen sowie deren Bedeutung für ein intaktes Ökosystem. Der Besucher wird auf die Problematik von schrumpfenden Lebensräumen und fehlenden Brut- und Nistplätzen aufmerksam gemacht.
Die spielerische Herangehensweise ist besonders für Kinder geeignet, um somit schon die Kleinsten für die Problematik zu sensibilisieren. Konkrete Hilfestellungen und praktische Tipps für die Umsetzung machen dem Besucher seine Verantwortung bewusst und leiten zum Handeln an, wodurch die Lebensumstände der Bienen nachhaltig verbessert werden können. Eine Förderung der Insektenvielfalt wird indirekt veranlasst. Die Wanderausstellung in Form einer Wabe ist zudem durch eigene Materialien der Museen ergänzbar. Die Ausstellung ist nicht an einen Ort gebunden, ist übertragbar, hat eine große Breitenwirkung und kann somit viele Menschen erreichen.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte im Projekt die Sachkosten für den Bau des Regals und der Wabenmodule sowie das Begleitheft und Flyer zur Ausstellung.
Hilfen für Hirschkäfer und andere Insekten
Gesamtkosten: 74.600,- Euro
Bewilligte Fördersumme NBU: 29.900,- Euro
Projektlaufzeit: 01.04.2018 – 31.12.2019
Zum Schutz und zur Förderung von Insekten – insbesondere für den Hirschkäfer, führte der BUND Nienburg verschiedene Maßnahmen durch. Mehrere Hirschkäfermeiler wurden im Landkreis Nienburg mit Kindern verschiedener Schulen aufgestellt. So wurden u. a. zwei Hirschkäfermeiler in Kooperation mit der Grundschule Estorf sowie mit der Grundschule Erichshagen aufgebaut. Die Aktionen begannen jeweils mit einer theoretischen Einführung im Klassenraum und endeten mit tatkräftigem Engagement am Meiler. Weiterführende Informationen und Bastelmaterial wurden den Lehrkräften zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wurde mit verschiedenen öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen über die Zielart und ihre Schutzmaßnahmen informiert sowie Möglichkeiten aufgezeigt, was jeder Einzelne für den Schutz von totholzlebenden Arten tun kann. In einem Vortrag über Käfer und einer Käfer-Exkursion in einen Mischwald bei Glissen wurden die verschiedenen Käferfamilien, ihre Lebensräume, ihre Ökologie und ihre Gefährdung und dem daraus ergebenden Schutz thematisiert. Weiterhin fanden Multiplikatoren-Schulungen mit dem Titel „Hirschkäferkenner“ statt, an denen Kinder und Jugendliche teilnahmen. Auch die Bevölkerung wurde aufgerufen, ihre Hirschkäfer-Sichtungen zu melden. Durch die Aufrufe sind bereits in den ersten beiden Jahren mehr Fundorte gemeldet worden als in den ganzen Jahren zuvor. Darüber hinaus wurden ein Malwettbewerb veranstaltet, Projektflyer und Schautafeln erstellt und viele weitere Aktionen angeboten.
Fotos: BUND Nienburg
Hauptziel des Projektes war die Förderung der Zielart (des Hirschkäfers) sowie weiterer totholzbewohnenden Insektenarten (z. B. Schnell-, Blatthorn- und Bockkäferarten) im Landkreis Nienburg. Durch verschiedene Angebote sollte die Bevölkerung über den Hirschkäfer und ihre Schutzmaß-nahmen informiert werden.
Das Projekt konnte praktischen Naturschutz mit Umweltbildung verbinden. Viele verschiedene Maßnahmen dienten dazu, Lebensräume des Hirschkäfers und weiterer Insektenarten zu verbessern und somit die Insektenvielfalt zu stärken. Das Holz für die Hirschkäfermeiler wurde aus regionalen Quellen erworben. Alle Grundschulen liegen in fußläufiger Entfernung zum jeweiligen Hirschkäfermeiler, sodass diese langfristig beobachtet werden können. In das Projekt wurden die Kinder aktiv mit einbezogen und sogar selbst zu Multiplikatoren, um eigene Aktionen anbieten zu können. Über eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit wurde die Bevölkerung aufgerufen, Hirschkäferfunde zu dokumentieren und den eigenen Garten insektenfreundlicher zu gestalten. Da die Besiedelung eines Hirschkäfermeilers meist einige Jahre dauert, werden in den nächsten Jahren regelmäßige Exkursionen zu den Hirschkäfermeilern fortgeführt.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte im Projekt die Personalkosten für einen Landschaftsgärtner und Naturpädagogen.