Schülerprogramm für den Regenwaldschutz wird ausgezeichnet.
(Foto: ©Horst Benker/ Diepholzer Kreisblatt)
An der Grundschule Rehden lernen die Schüler derzeit, dass der Schutz der weltweiten Regenwälder bereits in Deutschland seinen Anfang hat.
Der Verein Lernen-Helfen-Leben (LHL) aus Vechta besucht im Rahmen seines landesweiten Schulprojektes mehrere dutzend niedersächsische Schulen und stellt die Bedeutung und Schönheit des Ökosystems Regenwald dar. Vor allem der zentralafrikanische Regenwald liegt dem Verein am Herzen. Dort wurden Baumschulen errichtet, Aufforstungen durchgeführt und holzsparende Öfen verbreitet. Von diesen Projekten berichten den Schülern sowohl die Vereinsmitglieder als auch Vertreter aus dem Kongo.
Das Projekt wurde zu 70% durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung gefördert, die das landesweite Vorhaben als vorbildlich ansieht und es deshalb zusätzlich als das zwölfte Projekt des Monats im laufenden Jahr 2013 auszeichnet. Karsten Behr, der Geschäftsführer der Stiftung, begründet die Auszeichnung an den Verein LHL unter anderem damit, dass „Berichte aus erster Hand bei Kindern den stärksten Eindruck hinterlassen“. Auch der Leiter der Grundschule Rehden, Peter Worobcuk, zeigt sich von dem Projekt angetan: „Unsere Schüler können gut erreicht werden, wenn sie Authentizität begegnen und und zu eigener Reflektion angeregt werden.“ Dabei soll es in dem Projekt aber nicht bleiben, denn die Schüler werden auch selbst handeln, indem sie Spenden sammeln oder in Aktionen mit gleichgesinnten Schülern auf die Bedeutung und Bedrohung der Regenwälder aufmerksam machen.
„Das Ziel ist es, den Schülern die Schönheit und Verletzbarkeit des Regenwaldes deutlich machen“, sagt Jürgen Marquardt, der Vorsitzende des LHL e.V.. Die Bedeutung dieses Ökosystems für den globalen Wasserhaushalt und das Klima werden ebenso aufgezeigt. Es wird dabei erfassbar, welche Bedeutung diese Aspekte für das Leben im Kongo sowie in Deutschland haben und welchen Beitrag jeder Einzelne zu deren Erhalt leisten kann. Die Kinder und Jugendlichen sollen das Thema nicht nur kognitiv erfassen, sondern sich hineinversetzen. Dazu gibt es verschiedene Ansätze, die je nach Alter der Schüler variieren. Mal steht das Leben im Wald in Abhängigkeit von seinen Ressourcen im Vordergrund, ein anderes Mal der Alltag kongolesischer Kinder oder auch die Wirkung des Bürgerkriegs auf Natur und Mensch. Dazu haben die Schulen die Möglichkeit, einzelne Unterrichtsstunden, Workshops oder auch mehrere Projekttage zu buchen.
Jürgen Marquardt nahm den von Karsten Behr überreichten Scheck in Höhe von 500 Euro mit den Worten entgegen „dass der Lehrplan niedersächsischer Schulen durchaus den Freiraum lässt, entwicklungspolitische Themen und Globales Lernen als wichtige Aspekte einer modernen Schulbildung in den Unterricht zu integrieren“.
Die Stiftung möchte mit der Auszeichnung als >Projekt des Monats Dezember 2013< den vorwiegend ehrenamtlichen Einsatz der Entwicklungsorganisation würdigen, die ihre Erfahrungen zum Regenwaldschutz im Kongo an Schüler weitergibt und dabei mehr als 1.000 Heranwachsende erreicht.
Fast ausnahmslos stellen Holz bzw. Holzkohle die wichtigsten Energiequellen für die Bevölkerung vieler afrikanischer Länder dar. Der Verein Lernen-Hefen-Leben weiß das auf Grund seiner Erfahrungen aus acht afrikanischen Staaten zu berichten und bezeichnet diese Länder als Energiearmutsregionen. Diese Form der Armut zeigt sich an der schwierigen Beschaffung von Energie bzw. Brennstoffen (lange Wege und aufwändige Praktiken), der einseitigen Bezugsquelle (natürliche Biomasse) und der ausschließlich zur Wärmeerzeugung verwendbaren Brennstoffe (der Zugang zu Elektrizität schließt sich meist aus).