Die Region Hannover ist der größte Landkreis in Niedersachsen, sowohl flächen- als auch bevölkerungsmäßig. Naturräumlich bietet die Region eine enorme Vielfalt vom Weser-Aller-Flachland über den Westteil der Börde zum Weser-Leinebergland. Da die meisten landesweit tätigen Organisationen ihren Sitz in Hannover haben, ist hier auch das höchste Fördervolumen der Stiftung zu verzeichnen. Aber diese Mittel werden oftmals für Maßnahmen in ganz Niedersachsen verwendet. Für unseren kleinen Rundgang haben wir uns vier Akteure ausgesucht und präsentieren einige lohnenswerte Ausflugsziele, die ebenfalls sehr schön unser Fördergeschäft widerspiegeln. Wir wünschen viel Spaß!

Projekte der Region und der Landeshauptstadt Hannover

Waldstation Eilenriede

Mit der 640 Hektar großen Eilenriede verfügt Hannover über einen der größten Stadtwälder Europas und überragt damit sogar den Hyde Park in London.

Im Jahr 2004 nahm die Waldstation Eilenriede ihren Betrieb auf. Sie ergänzt das Angebot der außerschulischen Umwelteinrichtungen in Hannover und vermittelt „Walderleben zum Anfassen“ sowohl für Erwachsene, aber besonders für Kinder.

Den Mittelpunkt der Anlage bildet das Werkstattgebäude. Hier gibt es die Möglichkeit mit Kindern zu malen, zu basteln oder mit Holz zu arbeiten.

Auf dem Außengelände entstand ein Rundgang mit 27 Erlebnis-Stationen, die den Besuchenden die Tier- und Pflanzenwelt näherbringen. Eine davon ist das Waldhochhaus (s. Foto). Der Rundgang kann durch einen Audio-Guide unterstützt werden.

Die Öffnungszeiten der Waldstation, sowie weitere Informationen sind auf der Website der Stadt Hannover nachzulesen.

Waldhochhaus in der Eilenriede (Foto: Hannover.de, Ralf Waselowsky)

Schulbiologiezentrum Hannover

Das Schulbiologiezentrum Hannover ist ein Regionales Umweltbildungszentrum der Landeshauptstadt Hannover und umfasst fünf Teileinrichtungen: Schulgarten Burg, Freiluftschule Burg, Schulgarten Linden, LifeScienceLap und Energie-LAB.

Auf der Website des Schulbiologiezentrums finden Sie eine Reihe an Kurs-Angeboten und Fortbildungsveranstaltungen für Erwachsene.

Jeden Sonntag werden Workshops unter dem Motto Naturerlebnisse für Erwachsene und Kinder von 10:30 – 12:00 Uhr im Botanischen Schulgarten Burg angeboten.

Darüber hinaus verfügt das Schulbiologiezentrum Hannover über eine Reihe an Themengärten wie den Apothekergarten, den Sinnespfad, ein GeoGarten, einen Gemüsegarten und viele weitere, die erkundet werden möchten.

Garten des Schulbiologiezentrums (Foto: Verein zur Förderung des Schulbiologiezentrums Hannover)

Moorerlebnispfad Resse

Nördlich von Hannover liegt Resse, ein Ortsteil der Gemeinde Wedemark, unmittelbar in der Nähe der vier Moore Bissendorfer Moor, Schwarzes Moor, Otternhagener Moor und Helstorfer Moor.

2019 wurde im Otternhagener Moor der Moor-Erlebnispfad eröffnet. Mit zwei unterschiedlich großen Rundwegen und zahlreichen Stationen, die informieren und zum Ausprobieren einladen, wird den Besuchenden das Moor, dessen Flora und Fauna sowie auch die ökologischen Zusammenhänge und die Bedeutung von Mooren für den Klimaschutz nähergebracht.

Wer mehr als nur das Otternhagener Moor sehen möchte, kann den Erlebnisradweg Nordhannoverscher Moorroute Von Moor zu Moor abfahren. Der Themenradweg verbindet auf über 100 Kilometern die sieben Moore im Norden Hannovers.

Alle weiteren Infos finden Sie auf der Website der Region Hannover.

Karte des Moorerlebnispfades Resse (Foto: Hannover.de)

Projekte des BUND Landesverband Niedersachsen

Klostergarten Wülfinghausen

Klostergärten bergen mitunter viele Schätze. In der Regel wurde in den Gärten viel Obst und Gemüse angebaut. Bei den erhaltenen alten Obstbäumen handelt es sich häufig um alte Arten, die im kommerziellen Obstanbau keine Verwendung mehr finden und deshalb drohen zu verschwinden.

Darüber hinaus bieten alte Obstbäume und im Generellen die Klostergärten wichtige Kleinbiotope und Rückzugsorte für verschiedene Tier- und Pflanzenarten.

In einem größeren Projekt des BUND Landesverband Niedersachsen in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Heimatbund (NHB), dem Niedersächsischen Amt für Denkmalpflege und der Klosterkammer, ermittelten Experten in vier „Leuchtturmgärten“ die vorkommenden Tier- und Pflanzenarten und entwickelten auf den jeweiligen Garten abgestimmte Pflegemaßnahmen und –pläne.

Einer dieser Gärten ist der Klostergarten Wülfinghausen. Für Besuchende öffnet das Kloster im Zeitraum Mai bis Oktober jeden ersten Sonntagnachmittag  im Monat seine Gartenpforte – ein Besuch lohnt sich.

Im Klostergarten Wülfinghausen (Foto: Klosterkammer Hannover)

Ökologische Nische Friedhof

Wer es ein wenig ruhiger mag, der sollte sich Stadtfriedhöfe anschauen. Friedhöfe stellen in Zeiten der fortschreitenden Bautätigkeiten einen wichtigen grünen Rückzugsort für Flora, Fauna und den Menschen in der Stadt dar.

Von 2017 bis 2020 führte der BUND Landesverband Niedersachsen das Projekt „Ökologische Nische Friedhof“ durch. Im Laufe des Projektes wurden auf vier großen Friedhöfen in Niedersachsen Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung der Fläche durchgeführt: Stadtfriedhof Braunschweig, Parkfriedhof Junkerberg in Göttingen, Waldfriedhof Lüneburg und der größte des Projektes, Stadtfriedhof Stöcken.

Die Funktion der Friedhöfe ändert sich mit der Zeit. So dienen sie nicht nur als Bestattungsort und Ort der Trauer, sondern auch als Rückzugs- und Erholungsort.

Mehr Informationen über das Projekt und das Vorgehen finden Sie in der Broschüre.

Scillablüte auf dem Stadtfriedhof Stöcken (Foto: BUND Landesverband Niedersachsen e. V.)

Projekte des NABU Burgdorf, Lehrte, Uetze

Fledermausbunker und Streuobstwiesen

Der NABU Burgdorf, Lehrte, Uetze betreut bereits seit vielen Jahren Streuobstwiesen und über 30 Winterquartiere für Fledermäuse. Bei der Mehrzahl der Quartiere handelt es sich um ehemalige Bunker aus Kriegszeiten, die mit einem geringen finanziellen Aufwand zu einem Fledermaus-Quartier umfunktioniert wurden.

Im Stadtpark Lehrte befindet sich sowohl eine NABU-Streuobstwiese als auch ein Fledermausbunker. Diese sind, um die Tier zu schützen, vor Vandalismus geschützt und nicht immer für die Öffentlichkeit zugänglich.

Aus diesem Grund bietet der NABU regelmäßig geführte Exkursionen an.

Im Stadtpark Lehrte (Foto: Stadt Lehrte)

Projekte des NABU Laatzen

Alte Feuerwache & Leineaue

Das Naturschutzzentrum „Alte Feuerwache“ in Laatzen-Grasdorf dient als Informations- und Anlaufstelle für Besucher der Südlichen Leineaue. In den Räumlichkeiten befindet sich eine Dauerausstellung über diesen Naturraum, in der verschiedene Lebensräume sowie unterschiedliche Heil-, Gift-, Duft- und Insektenpflanzen thematisiert werden.

Die 850 Quadratmeter große Außenanlage des Naturschutzzentrums „Alte Feuerwache“ lädt mit insektenfreundlich bepflanzten Beeten, einer kleinen Blumenwiese, Teichen, einem Gründach und vielem Mehr zum Verweilen ein.

Für Besucher, die darüber hinaus die Südliche Leineaue erkunden möchten, bietet die Alte Feuerwache einen idealen Ausgangspunkt für Wander-, Rad- oder Paddeltouren.

Naturschutzzentrum „Alte Feuerwache“ (Foto: NABU Gruppe Laatzen e. V.)

Der Biber

Seit dem Jahr 2005 leben wieder Biber in der Region Hannover. Das Tier wurde in Niedersachsen, vor allem durch die Jagd und die Zerstörung seiner Lebensräume, circa um 1819 ausgerottet. Nun etabliert sich das Vorkommen langsam wieder, wahrscheinlich durch die Einwanderung von Individuen aus anderen Bundesländern.

Der NABU-Laatzen nahm die Wiederkehr des Bibers in die Südliche Leineaue als Anlass für die Durchführung von Biber-Schutzprojekten.

Für Interessierte werden unter anderem regelmäßig Paddeltouren mit einem Guide des NABU angeboten. Treffpunkt dafür ist die Alte Feuerwache (s. oben), in der sich zusätzlich eine Ausstellung zum Biber befindet. Da der Biber nachtaktiv und eine Sichtung nicht garantiert ist, erhalten Besuchende der Ausstellung einen Einblick in die Lebensweise, die Ernährung und den Körperbau des Tieres.

Der Biber (Foto: NABU, Marc Scharping)