Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung zeichnet „Wiederherstellung der historischen Gestalt des Hase- und Johannisfriedhofs“ als Projekt des Monats September aus.
Am Dienstag, den 18.09.2012, ehrte der Geschäftsführer der Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, Karsten Behr, das Projekt des Osnabrücker ServiceBetriebs der Stadt Osnabrück als Projekt des Monats September.
In der Ehrung wurde die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter hervorgehoben. Über dessen Arbeitsmaßnahmen auf den historischen Friedhöfen werden Menschen qualifiziert, die so ihre Eignung für Arbeiten im Garten- und Landschaftsbau erproben können. Die insgesamt 20.000 Euro für Material aus den Mitteln der Bingo-Umweltstiftung ermöglichen die Überarbeitung denkmalgeschützter Zaunanlagen und den Austauschvon Betonplatten durch wassergebundene Wegedecken bzw. Mosaikpflaster als qualifizierenden Arbeitseinsatz für die Kunden des Jobcenters.
Scheckübergabe (v. r. n. l.): Karsten Behr (Geschäftsführer Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung), Eva Güse (Osnabrücker ServiceBetrieb), Ulla Groskurt (MdL für die SPD-Fraktion im Nds. Landtag), zwei Teilnehmer der Qualifizierungsmaßnahme des Job-Centers.
Die Umgestaltung zielt darauf, die ursprüngliche Gestalt und Optik der beiden mehr als 200 Jahre alten Friedhöfe wieder herzustellen, welche an Hand historischen Kartenmaterials vorgenommen wird. Die Wege sollen so gestaltet werden, dass der freie Blick auf gestalterisch wichtige Bereiche, wie Wegekreuzungen, Gebäude und Grabstätten, wieder möglich ist. Die historische Substanz wird so deutlicher wahrgenommen und die Erholungs- und Aufenthaltsqualität gesteigert.
Helena Ammerich von der städtischen Denkmalpflege betonte in ihrem Grußwort, dass gerade solche Maßnahmen wünschenswert seien, da sie die Friedhöfe zur denkmalgerechten Nutzung durch die Bevölkerung in den Alltag der Bürger holten und deren Engagement einbinden könnten.
Das seit 2009 laufende Projekt koordiniert alle Maßnahmen, die der Entwidmung der denkmalgeschützten Friedhöfe zu Ende 2015 vorausgehen und sie zu Parkanlagen mit Friedhofscharakter entwickeln sollen. Die zukünftig vom „Förderkreis Hasefriedhof-Jonannisfriedhof“ durchgeführten Führungen werden der hoffentlich wachsenden Besucherzahl angeboten, um ihnen die Grabstätten Osnabrücker Persönlichkeiten zu zeigen und damit ein Stück Stadtgeschichte zu erzählen.
Im Rahmen der Auszeichnung wurde auch der zwischen der Unteren Denkmalbehörde und der Unteren Naturschutzbehörde stattgefundene Austausch hervorgehoben. Während der Sanierung wird besondere Rücksicht auf die vorkommenden Rote Liste-Arten genommen. Gleichfalls wurde zwischen beiden Behörden ein Kompromiss bezüglich der Neupflanzungen gefunden: Ein großer Teil der geplanten Pflanzungen setzt sich aus heimischen Arten zusammen. Die übrigen Pflanzen ergänzen das historische (kulturell bedingte) Vorkommen am Ort und dienen damit dem Ziel nach Wiederherstellung der ursprünglichen Parkqualität.
Viele weitere Projektbeteiligte aus den verschiedenen Projektsträngen freuten sich mit Eva Güse und Rainer Hafke aus der Friedhofsabteilung, Michael Klesse als Geschäftsführer des Jobcenters und Ulla Groskurt, die den Dank der SPD-Fraktion des Landtags überbrachte.