Die Sanierungsarbeiten an dem Kunsttempel Bossard konnten starten. Die Kunststätte Bossard liegt in einem Waldstück nahe der Ortschaft Jesteburg. Die Anlage ist als Ensemble geschützt. Der Kunsttempel steht neben den anderen Gebäuden ebenfalls als Einzelobjekt unter Denkmalschutz. Das Gebäudeensemble und der umgebende Garten gelten als bedeutendes Gesamtkunstwerk. Das Ehepaar Johann und Jutta Bossard hat hier von 1911 bis 1950 ein Wohn- und Atelierhaus, einen Kunsttempel und weitere Gebäude sowie einen 30.000 Quadratmeter großen Garten realisiert, die 5.000 verschiedene Kunstwerke beherbergen.
Zwischen 1926 und 1928 entstand mit dem Kunsttempel der Hauptteil der Anlage, der als meditativer, kirchenähnlicher Raum gedacht war. 1936 kam noch ein Vorbau dazu. Wie auch das Wohn- und Atelierhaus, ist dieses Gebäude sukzessive bis ins kleinste Detail ausgestaltet worden, um Johann Bossards Traum vom Gesamtkunstwerk und der vollständigen künstlerischen Durchdringung des Alltags zu verwirklichen. In und an dem Gebäude gibt es Kunstwerke wie Wandmalereien, skulpturale Elemente an den Mauern, Gemäldezyklen, Skulpturen und Mosaike. Die Bilder und Bildzyklen haben Motive, von der Mythologie bis hin zur Garten- und Erntearbeit, die für autarke Selbstversorgung stehen.
Vorgesehen ist eine Generalsanierung und Restaurierung des Kunsttempels in zwei Bauabschnitten. Der erste Bauabschnitt umfasst insbesondere eine Restaurierung von Mauerwerk und Bauplastiken. Zunächst ist eine Schadensaufnahme und Kartierung der schadhaften Steine aus dem Mauerwerk nötig. Mithilfe von Fotos, Kennzeichnungen und einer Dokumentation wird sichergestellt, dass am Ende der Generalsanierung jeder Stein wieder an seinem ursprünglichen Platz landet.
Die Sanierungsarbeiten an dem Gesamtkunstwerk, mit bundesweiter Bedeutung, werden von der Bingo-Umweltstiftung mit 50.000 Euro gefördert. Die Kunststätte ist als Museum für Besucher frei zugänglich. Nähere Informationen erhalten Sie auf der Seite der Kunststätte Bossard.