NBU zeichnet die durch den Angelsportclub Sülze durchgeführte ökologische Aufwertung des Mühlenbachs als Projekt des Monats aus.

Vordere Reihe von links nach rechts: Rainer Prokop (Bürgermeister Stadt Bergen), Michael Buhr (Ortsbürgermeister Sülze), Karsten Behr (Geschäftsführer Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung), Josef Kliegel (Erster Vorsitzender Angelsportclub Sülze e. V.), Henning Otte (MdB und Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Jagd, Fischerei und Natur) und Gerald Höhl (Leiter Dezernat III, Landkreis Celle).

Schöne Orte der Natur finden sich häufig auch dort, wo wir wohnen. Der Mühlenbach im Landkreis Celle, der in die Örtze fließt, ist ein 8 km langes Gewässer mit einem hohen ökologischen Potential. Dieses Potential hat der ehrenamtlich tätige Angelsportclub Sülze e.V. mit finanzieller Unterstützung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung ausgebaut, indem an der Gewässersohle Kies eingebaut und die Durchgängigkeit verbessert wurden.

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung hat dieses Projekt am 9. Oktober als Projekt des Monats ausgezeichnet, da es äußerst nachahmenswert ist. Andere Vereine und Unterhaltungsverbände könnten an anderer Stelle Gleiches leisten. Der finanzielle Aufwand ist begrenzt, doch die ökologische Wirkung ist groß. Im Mühlenbach konnten die FFH-Arten Fischotter, Koppe und Bachneunauge nachgewiesen werden. Und auch die in Niedersachsen als gefährdet eingestufte Bachforelle wird hier vermutet.

Die Stiftung hat aber nicht nur der ehrenamtliche und aktive Einsatz der Vereinsmitglieder überzeugt, sondern auch die breite Kooperation mit diversen lokalen Akteuren. An dem Projekt beteiligten sich die Untere Naturschutzbehörde, die Aktion Fischotterschutz, der Unterhaltungsverband Örtze und angrenzende Landwirte. Die Einbindung unterschiedlicher Akteure und Fachdisziplinen ist aus Sicht der Stiftung für die Belange des Naturschutzes zielführend und zukunftsweisend. Das ist eine wesentliche Begründung zur Auszeichnung des mit 500 € dotierten Preises.

Der Begradigung des Mühlenbaches folgte eine jahrzehntelange maschinelle Gewässerunterhaltung. Die ursprünglich kiesige Sohle des Fließgewässers wurde dabei zerstört, weshalb sich der Bach immer tiefer in den sandigen Untergrund eingraben konnte. Besonders an Rohrdurchlässen haben sich Abstürze gebildet, die eine ökologische Durchgängigkeit für Wasserlebewesen verhindern.

Zwei Abstürze hinter Rohrdurchlässen wurden nun durch das Anlegen von Sohlgleiten aus Kies durchgängiger gestaltet. Bereits ausgekolkte Bereiche wurden mit Kies aufgefüllt. In den Betonröhren wurden ebenfalls Kiessohlen eingebaut. Größere in das Bachbett eingebaute Kiessteine dienen als Strömungsschatten und Standplatz für Klein- und Jungfische.