Abwechslungsreich, naturnah und voller Geschichte – Der Landkreis Hildesheim liegt im Süden Niedersachsens und vereint Ackerlandschaften mit waldreichen Höhenzügen und idyllischen Flusstälern. Die Region reicht von der Hildesheimer Börde mit ihren besonders nährstoffreichen Böden bis zu den bewaldeten Höhen des Hildesheimer Waldes, der Sieben Berge und dem Leinebergland. Wichtige Flüsse wie Leine, Innerste und Lamme durchziehen das Kreisgebiet und prägen die Landschaft.
Mit über 30 Naturschutzgebieten bietet der Landkreis Hildesheim eine große Vielfalt an Lebensräumen – von Feuchtwiesen und Auenlandschaften bis hin zu alten Buchenwäldern und Kalkmagerrasen. Zu den bekanntesten Gebieten gehören der Haseder Busch, die Leineaue bei Gronau oder die Naturräume rund um die Sieben Berge. Diese geschützten Flächen sind Heimat seltener Pflanzenarten, zahlreicher Vögel und Insekten und bieten ideale Möglichkeiten für Naturbeobachtung, Wandern und Erholung.
Auch kulturell hat der Landkreis viel zu bieten: Mit dem UNESCO-Welterbe Mariendom und St. Michael in der Stadt Hildesheim, dem neugotischen Schloss Marienburg bei Nordstemmen oder dem Fagus-Werk in Alfeld, einem Bauhaus-Denkmal, gibt es bedeutende Sehenswürdigkeiten. Zahlreiche Museen, historische Altstädte und Veranstaltungen runden das vielfältige Angebot ab.
Niedersächsisches Weltkulturerbe erleben – Fagus Werke Alfeld
Bereits 2012 bis 2015 plante der Verein der Freunde und Förderer des Weltkulturerbes Fagus Werk e.V. dank 100.000 Euro Bingo-Förderung in der ehemaligen Tischlerei des Fagus-Werks in Alfeld die Herstellung und Ausstattung eines Besucherzentrums für das UNESCO-Weltkulturerbe. Die Fagus-Werke wurden zwischen den Jahren 1911 und 1925 erbaut und stellen einen Meilenstein in der damaligen Architektur dar, da sie zu den ersten Gebäuden im Bauhausstil zählen. Dazu waren die Fagus-Werke eine innovative Stätte industrieller Produktion, bei der für damalige Verhältnisse sehr gute Arbeitsbedingungen herrschten.
Weitere Mittel wurden für eine interaktive Video-Guide-Führung in vier Sprachen sowie eine spezielle Jugend-Version bereitgestellt. Besucher können somit eigenständig erkunden und sich über Architektur, Geschichte und Denkmalpflege informieren.
Instandsetzung der Dampfkessel Lok „Schunter“
Die 1901 gebaute Dampflock „Schunter“ ist die zweitälteste ihrer Art in Deutschland und seit 2001 das erste Denkmal-Schienenfahrzeug Niedersachsens. Aufgrund undichter Bauteile (Kessel, Feuerbüchse, Rauchrohr) war die Lok nicht betriebsfähig. Dank der ehrenamtlichen Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft Historische Eisenbahn e. V. sowie vieler Spenden und 10.000 Euro Bingo-Fördermittel konnten die Reparaturen durchgeführt werden. Somit konnte die Lok mit fachgerechter Unterstützung denkmalgerecht instandgesetzt werden.
Die Lok steht nun seit 2022 nun betriebsfähig am Museumsbahnhof Almstedt-Segeste und ist Teil des Vereinsbetriebs mit offenen Museumstagen und Fahrbetrieb.
Fotos: Arbeitsgemeinschaft Historische Eisenbahn e.V.
Pflege und Wiederherstellung des Obstgartens von Gut Walshausen
Das Gut Walshausen mit seinem angeschlossenen Park befindet sich am Nordhang der Innerste zwischen Itzum und Heinde (Bad Salzdetfurth). Das Gut verfügte traditionell über umfangreiche Nutz- und Obstgärten zur Selbstversorgung. Diese befanden sich klar getrennt vom repräsentativen Park im nordwestlichen Teil des Geländes und waren durch Hecken und eine historische Ziegelmauer geschützt.
Da dies jedoch nach mangelnder Pflege nur teilweise der Fall war, wurde das Gut ab den 1980er-Jahren in Stand gesetzt. Die Bestandsaufnahme durch Joseph Strathmann (1995) bildete die Basis für erste Wiederherstellung. Der historische Obstgarten litt unter Konkurrenz durch wild aufgewachsene Großbäume, mangelndem Lichteinfall und ungepflegtem Zustand. Ziel des Projektes des Fördervereins Walshausen e. V. 2024 war die Rückführung zu einer geordneten Obstbaumstruktur, das Aufräumen des Geländes und die Nachpflanzung mit Schutzmaßnahmen. So soll der Obstgarten als Teil des denkmalgeschützten Areals erhalten und gepflegt werden. Der Park kann in den Sommermonaten jeden Freitag besucht werden.
Krötenrettung 2.0 – Innovative Wege für unsere Kröten!
Jedes Jahr unterstützen Ehrenamtliche des Ornithologischen Vereins zu Hildesheim e. V. die Wanderung von Kröten während der Laichzeit an der Hauptstraße von Eimsen nach Wettensen (bei Alfeld). Dies beinhaltet die Unterstützung bei der Aufstellung des Krötenzauns, das Einsammeln der in Eimern gefangenen Amphibien sowie deren sicheren Transport über die Straße. Da der Zaun sowie die Eimer sehr in die Jahre gekommen sind, konnten ab 2025 ein neuer professioneller Amphibienschutzzaun inklusive erprobter Sammelboxen angeschafft werden. Die Kosten wurden neben der Förderung durch Bingo auch durch private Spenden und Sponsoren getragen, während die Stadt Alfeld zukünftig die Verkehrssicherung übernimmt. Im Frühjahr 2025 konnten so bereits über 4.500 Erdkröten sicher gesammelt werden.
Foto: Ornithologischer Verein zu Hildesheim e. V.
Bildung mit Bienen – Kindern die Bedeutung von Bienen nah bringen
Der Imkerverein Kloster Marienrode e. V. organsiert seit vielen Jahren verschiedene Umweltbildungsangebote für Kindern. Zum Beispiel begleiten seit 2023 immer wieder Kindergruppe Bienen einen ganzen Sommer lang – von der Bienenbehausung über das Honig schleudern bis hin zum Herstellen von Bienenprodukte. So können die Kinder durch das praktische Arbeiten mit den Bienen die ökologischen Zusammenhänge sowie die Bedeutung von Bienen erlernen. Auch soll die Begeisterung für Natur und Umwelt in den Kindern geweckt werden. Um die Kurse und Projekte zu unterstützen, förderte die NBU eine kleine Solaranlage, eine Trenntoilette, einen Freischneider und einen Geräteschuppen. All dies führt dazu, dass das Gelände gut gepflegt und die Kurse noch besser durchgeführt werden können.